. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. its von männlichen Heiligen in der Richtung nach derApsishin. Bedeutender sind die Mosaiken von San Vitale. In derApsis sieht man den jugendlichenChristus auf der Weltkugel thronend, unterhalb einerseits Justinian mit dem Bischof Maxi-mianus und grossem Gefolge, andererseits Theodora mit ihrem Hofstaat. Die Köpfe sind gutePorträts, ein jeder individuell ausgeprägt, die Figuren aber zu lang und sehr steif; die Leb-losigkeit wird noch gesteigert durch de unbewegt fallenden Gewänder (Fig. 370). An den Rpoche Jiisl iiiiiin \, 9 Wänden


. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. its von männlichen Heiligen in der Richtung nach derApsishin. Bedeutender sind die Mosaiken von San Vitale. In derApsis sieht man den jugendlichenChristus auf der Weltkugel thronend, unterhalb einerseits Justinian mit dem Bischof Maxi-mianus und grossem Gefolge, andererseits Theodora mit ihrem Hofstaat. Die Köpfe sind gutePorträts, ein jeder individuell ausgeprägt, die Figuren aber zu lang und sehr steif; die Leb-losigkeit wird noch gesteigert durch de unbewegt fallenden Gewänder (Fig. 370). An den Rpoche Jiisl iiiiiin \, 9 Wänden des Presbyteriums sind alttestamentliche Scenen angebracht, der Gurtbogen zwischenPresbyterium und innerem Oktogon isl mit Brustbildern geschmückt, man erkenni sie inunserer Absicht auf Seite 461. Wichtigstes Denkmal der justinianischen Mosaikmalerei würden die Verzierungen derSophienkirche sein; aber abgesehen davon, dass die erhaltenen ans verschiedenen Zeitenstammen, sind sie durch die Herrichtung der Kirche y.\w Moschee auch dem Studium fasl ganz. Fig. 370. Kaiser Justinianu! mil Gefolge 1 Bi chof Maximianus von Raveuna. Mosaib tu der \y \ von San Vitale, Null dem Original photogrnphirt. entzogen. Gerade die grossen Ansprüche, welche diese [lauptkirche an die Leistungen derKünstler machte, würden den einreissenden Verfall der Kunst ersl rechl klar legen, wenndiisc Mosaikiii vollständiger uns vor Ä.ugen ständen. Es verdient bemerk! zu werden, dass die Verarmung der Erfindungskraft, von welchervorhin die Rede war, den Eintritl rinn- Veränderung in der christlichen Typik nicht verhinderte,vielmehr sich sehr gui mit ihr vertrug. Parallel mit dem Uebergang von dramatisch belebtenGruppen zu leblos aneinandergereihten Bildsäulen — diese nur in Mosaikmalerei übersetzt — 474 Dritter Theil. Die ;M der Römer. ging eine Wandlung in der Auffassung der Person des Christus. War sie in der altchristlichenKunst nur in der menschlich wohlthuenden Gestalt erschienen


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