Lehrbuch der Intoxikationen . erst möglich zu machen,muss man bei schwer löslichen Sub-stanzen oder bei einer Droge mit sehrfestem Gefüge der Zellen das Auskochenunter erhöhtem Druck in der , früher als PapinscherTopf bezeichnet, vornehmen (Fig. 46).Der massiv gearbeitete Kessel hat einenmittels Bleidichtung hermetisch schlies-senden Deckel. Ueber diesen wird einschmiedeeiserner Bügel gesetzt und diesermittels Schraube angezogen. Ein Mano-meter gestattet abzulesen, wieviel Atmo-sphären Druck vorhanden ist. BeimOeffnen des noch heissen Kessels lässtman den abströmenden Dampf, der


Lehrbuch der Intoxikationen . erst möglich zu machen,muss man bei schwer löslichen Sub-stanzen oder bei einer Droge mit sehrfestem Gefüge der Zellen das Auskochenunter erhöhtem Druck in der , früher als PapinscherTopf bezeichnet, vornehmen (Fig. 46).Der massiv gearbeitete Kessel hat einenmittels Bleidichtung hermetisch schlies-senden Deckel. Ueber diesen wird einschmiedeeiserner Bügel gesetzt und diesermittels Schraube angezogen. Ein Mano-meter gestattet abzulesen, wieviel Atmo-sphären Druck vorhanden ist. BeimOeffnen des noch heissen Kessels lässtman den abströmenden Dampf, der sonstdas ganze Zimmer füllen würde, in einen Autoklave zum Auskochen bei mit kaltem Wasser ausströ Methode des Auskochens bei er-höhtem Druck hat, wo es sich um faulende Massen handelt, gleichzeitig noch dengrossen Vorteil, diese zu sterilisieren. Ausziehen mit angesäuertem Wasser, kalt oder warm, kommt in Be-tracht, wo man ein alkaloidisches Gift vermutet, da freie Alkaloide in Wasser. ^) Zusammenstellung sämtlicher Methoden zur Drogenextraktion und nach-folgenden Alkaloidbestimmung siehe bei 0. Linde, Apothekerzeitung 1901, Nr. 6—9(mit Litteratur). Siehe ferner N. Edm. Springer, Der Alkaloidnachweis, Breslau1902 (mit zahlreichen wichtigen Tabellen). Kob er t, Lelulnicli der Intoxikationen. 2. Aufl. 9 130 Chemischer Nachweis. häufig unlöslich, ihre Verbindungen mit Säuren aber löslich sind. Die am häufig-sten verwandten Säuren sind Salzsäure, Schwefelsäure und Weinsäure. Natürlichgehen sehr viele fremde Stoffe mit in Lösung. Ausziehen mit alkalischem Wasser kommt in Betracht, wo man einegiftige organische Säure extrahieren will, denn die Alkaliverbindungen vielerSäuren sind löslicher als die Säuren selbst. Als Alkali verwendet man meist Am-moniak. Nur wo mit dem Auszug sofort ein orientierender Tierversuch gemachtwerden soll, muss statt Ammoniak Natrium carbonicum verwendet werden. Fig. 47


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