. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. 224 Fünfzehntes Capitel. An deu Epi thelmembranen, die zur Begreuzung eiues Körpers dienen, wie bei der Keiniblase und bei der Gastrula, kann man zwei verschiedene Flächen unterscheiden, eine an die umgeben- den Medien angrenzende oder ihre freie Fläche und eine von ihnen abgewandte oder die basale. Bei der Keiniblase ist die letztere nach der Keimblasenhöhle (Blastocoel), bei der Gastrula ent- weder nach dem Zwischenraum gerichtet, der die beiden Keimblätter noch trennt, oder, wenn ein solcher ganz geschwunden ist


. Die Zelle und die Gewebe. Grundzüge der Allgemeinen Anatomie und Physiologie. 224 Fünfzehntes Capitel. An deu Epi thelmembranen, die zur Begreuzung eiues Körpers dienen, wie bei der Keiniblase und bei der Gastrula, kann man zwei verschiedene Flächen unterscheiden, eine an die umgeben- den Medien angrenzende oder ihre freie Fläche und eine von ihnen abgewandte oder die basale. Bei der Keiniblase ist die letztere nach der Keimblasenhöhle (Blastocoel), bei der Gastrula ent- weder nach dem Zwischenraum gerichtet, der die beiden Keimblätter noch trennt, oder, wenn ein solcher ganz geschwunden ist, nach der basalen Fläche des angrenzenden Blattes. Es liegt nun auf der Hand, dass die Falten und Fortsätze sich in einer doppelten Weise l)ilden können. Entweder erheben sie sich über die freie Fläche der ^lembran und entwickeln sich in die den Körper begrenzenden Medien 1' hinein, oder sie treten an der Basaltläche hervor in die zwischen der Epithelbegren- zung des Körpers gelegenen Zwischenräume. Im ersten Fall spricht man von einer Ausstül- pung, im zweiten Fall von einer Einstülpung oder E i n f a 11 u n g (I n va- gination) der ]\Iembran. Durch Einstülpung nimmt zum Beispiel die Becherlarve aus der Keimblase ihren Ursprung. In mannigfacher Weise variirte Ausstülpungen und Einstülpungen, welche an der Epithelmem])ran der Keim- blase nacheinander auftreten, sind die einfachen Mittel, mit welchen die Natur die ver- schiedenen Thiertypen mit ihren zahlreichen Organen in das Leben gerufen hat. Am deutlichsten lässt sich dies beim Studium der Entwick- lungsgeschichte der einzelnen Thiere erkennen; doch zeigt auch die anatomische Zergliederung vieler ausgebildeten Thiere, namentlich der Coelenteraten und Würmer, dass ihr Körper schliesslich nichts Anderes ist als ein System in einander geschachtelter Epithel- 1 am(' 11 e n , die in ihren (m nze 1 nen A1)schn i 11en eine ungleiche histologische D i f f e r e n z i r u n g e r f a h r e n h a b e n. Um von


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