Archive image from page 20 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst10deut Year: 1899 X, 1 DIE GARTENKUNST. als Kunstwerk gelten lassen wollen, und weiß mich in guter Gesellschaft, schreibt doch kein Geringerer als Dürer: „Darum sieh die Natur fleißig an, richte dich danach und geh nicht von ihr ab in deinem Gutdünken, daß du meinest, du wollest das Bessere von dir selbst finden, denn du würdest verführt. Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur; wer sie heraus kann reißen, der hat sie'. An anderen Stellen verläßt Seidl die Rück- sichten auf Genossenschaft und Standort u


Archive image from page 20 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst10deut Year: 1899 X, 1 DIE GARTENKUNST. als Kunstwerk gelten lassen wollen, und weiß mich in guter Gesellschaft, schreibt doch kein Geringerer als Dürer: „Darum sieh die Natur fleißig an, richte dich danach und geh nicht von ihr ab in deinem Gutdünken, daß du meinest, du wollest das Bessere von dir selbst finden, denn du würdest verführt. Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur; wer sie heraus kann reißen, der hat sie'. An anderen Stellen verläßt Seidl die Rück- sichten auf Genossenschaft und Standort und läßt nur die künstlerische Phantasie arbeiten, auch so manch prächtiges Bild schaffend z. B. an den Teichen mit ihrer nach rein dekorativen Rücksichten komponierten Bepflanzung von überaus malerischer Wirkung und mehr noch in den benach- barten Stauden- und Sonnen- blumenfeldern. Aber ge- rade hier, wo des Künstlers Farbensinn wahre Freuden- orgien feiert, bleibt bei ge- nauei em Hinsehen doch manches zu wünschen übrig, denn da hat Seidl nur mit den Farben, nicht aber mit dem lebendigen Wesen der Pflanzen und Blumen gearbeitet und das ist der Punkt, in dem alle Laien- garten ihre Schwächen ha- ben. Wohl hat dem Künstler, der selbst in manch freier Stunde mit Lust und Ver- ständnis sich Naturstudien hingibt, ein sehr tüchtiger „Gärtner') in Muthesius' Sinne als Handlanger zur Seite gestanden (das be- weist überall im Garten der vorzügliche Zustand der Ge- hölze, Blumen, Gemüse und Früchte), aber all das überaus Pflanzenmaterial des Seid Ischen Gartens den Regeln der Kunst und den Lehren der Pflanzenkunde voll- kommen entsprechend zu verwenden, wird nur dem berufsmäßigen Gartenkünstler gelingen, ia dessen Formensprache übersetzt die reiche S e id 1 sehe Ideen- welt in jauchzende Lieder voller Kraft und Anmut und Freude ausklingen müßten und dem es sieher eine Wonne wäre, zusammen mit solch einem verständnis- vollen Architekten Haus un


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