. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. wollen: bete mich nicht an, sondern jenen, denn er allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Unter den eigentlichen Madonnenbildern habe ich aus älteren Zeiten nur ein ein- ziges, unzweifelhaftes Beispiel der deutlich mit dem Finger auf ihr Kind zeigenden Gottesmutter: die Miniatur auf dem karolingischen Flabellum von Tournus, jetzt im Bargello zu Florenz. Die byzantinische Kunst besitzt aber einen Madon- nentypus, den die Griechen „Hodigitria", die „den Weg Weisende", nennen (vgl. z. B. Kondakoff: üaMaTHHitH xpncT. HcKyccTBa sa
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. wollen: bete mich nicht an, sondern jenen, denn er allein ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Unter den eigentlichen Madonnenbildern habe ich aus älteren Zeiten nur ein ein- ziges, unzweifelhaftes Beispiel der deutlich mit dem Finger auf ihr Kind zeigenden Gottesmutter: die Miniatur auf dem karolingischen Flabellum von Tournus, jetzt im Bargello zu Florenz. Die byzantinische Kunst besitzt aber einen Madon- nentypus, den die Griechen „Hodigitria", die „den Weg Weisende", nennen (vgl. z. B. Kondakoff: üaMaTHHitH xpncT. HcKyccTBa sa Aöoht,, Abb. S. Iö2 fg., Taf. 12, 15 und 21). Der Name mag später als der Typus selbst durch ein Miss- verständnis entstanden sein. Wenigstens erklären Stezygow- SKi (Denkschr. d. Akad. d. Wiss. in Wien, Klasse, Bd. LI, II, S. 158) und Wulff (Rep. f. Kunstwiss. XXXV, S. 229) die Handbewegung der Allerheiligsten für einen Ado- rationsgestus. Wie dem auch sei, so spricht die Benennung Abb. 84. jedenfalls aus, was die späteren Künstler mit der Wiederho- lung der Gebärde gemeint haben und die Gläubigen darin sahen. Die Hodigitria richtet die Fingerspitzen ihrer vor der Brust ausgestreckten Hand gegen den kleinen, auf ihrem anderen Arm sitzenden Jesus. Von der morgen- ländisch-christlichen Kunst schier unzählige Male wiederholt, fand dieser Typus schon früh im Mittelalter den Weg nach dein Abendlande, wo er besonders in Italien und dort, wie es scheint, vor allem in der Stadt der Maria, in Siena, vor dem Durch- bruch des Trecentostils beliebt und heilig gehalten wurde (vgl. Venturi: Storia dell' arte ital. V, Abb. S. 43 fg.; danach unsere Abb. 84 = Gemälde in der Akademie zu Siena). Ja selbst noch das ganze Quattro- cento hindurch kam die Hodigitria-Gebäide gelegentlich zur- An- wendung, bei Fra Angelico sogar häufig (Klass. d. Kunst, Abb. 1, 11, 65, 93 u. 158). Meine letzten Beispiele des uralten Mo- tivs finden sich auf den Madonnenbildern Tacconk
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