. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 186 ])ie Lacke des Alizarins kommen aber gar nicht zustande, wenn kalkfreies Wasser zum Färben verwendet wird. Eine Untersuchung des Lackes zeigt stets einen erheblichen Kalkgehalt, so daß hier die Existenz ge- mischter Lacke angenommen werden muß (LicHTi und Suida). Es handelt sich also beispielsweise bei der Türkischrotfärberei um die Bildung eines Tonerde-Kalk-Lackes. Diese gemischten Lacke sind in färbetech- nischem Sinne echt, d. h. sie sind gegen ver- schiedene Insulte besonders widerstandsfähig, u. a. gegen die Einwir-


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 186 ])ie Lacke des Alizarins kommen aber gar nicht zustande, wenn kalkfreies Wasser zum Färben verwendet wird. Eine Untersuchung des Lackes zeigt stets einen erheblichen Kalkgehalt, so daß hier die Existenz ge- mischter Lacke angenommen werden muß (LicHTi und Suida). Es handelt sich also beispielsweise bei der Türkischrotfärberei um die Bildung eines Tonerde-Kalk-Lackes. Diese gemischten Lacke sind in färbetech- nischem Sinne echt, d. h. sie sind gegen ver- schiedene Insulte besonders widerstandsfähig, u. a. gegen die Einwir- kung des Lichtes und gegen verdünnte Säuren. Nicht so verhält es sich mit der Kalkalizarinverbindung. Diese zeigt das Verhalten von gewöhnlichen Salzen, die schon durch verdünnte Säuren in der Kälte zersetzt werden. Kehren wir nun zur vitalen Färbung zurück. Bei der Verfütterung mit Krapp kommt entweder schon freies Alizarin bezw. Purpurin in den Digestionstrakt oder das Glukosid wird durch die Salzsäure des Magens in ihre Bestandteile aufgespalten. Das Alizarin besitzt, wie aus zahlreichen in der Lidustrie wohlbekannten Tatsachen her- vorgeht, eine ganz hervorragende Affinität zu den Kalksalzen, und es ist anzunehmen, daß es sich überall dort mit ihnen verbindet, wo es sie antrifft. Es werden sich also Kalkalizarate sowohl im Digestions- trakt als auch auf dem ganzen AVege zwischen diesem und den Ab- lagerungsstätten der Kalksalze bilden. So kommt es, daß die frisch sich ablagernden Kalksalze bei Krappfütterung rot gefärbt sind. Behandelt man einen solchen Knochen mit verdünnten Säuren, so werden diese Kalkalizarate zerstört. Für denjenigen Teil des Farb- stoffes, der den Säuren Widerstand leistet, müssen wir eine festere Verbindung des Farbstoffes mit dem Knochen annehmen. Wir müssen annehmen, daß ein Teil des Alizarins durch Intervention einer zweiten Substanz in Gemeinschaft mit dem Kalk einen echten Lack bildet, der gegen verdünnte Säure


Size: 1817px × 1375px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1910, bookpublisherjenagfischer, books