Handbuch der gesammten Augenheilkunde . chern Londons aus dem ersten Drittel des19. Jahrhunderts hat wohl L. Stromeyer, der selber das Zeug zu einemkühnen Operateur besaß, am günstigsten und vielleicht am richtigsten überGuthrie geurtheilt. »Guthrie war ein Mann wie von Eisen, groß und statt-lich; seine beredten Worte fielen wie Hammerschläge. Als Operateur schluger eine famose Klinge. . Ich kann nicht sagen, dass Guthries persön-liche Bekanntschaft mich sehr angezogen. Der Miles gloriosus trat zusehr bei ihm hervor, ungefähr wie bei C. J. M. Langenbeck. Ich vermisstebei ihm die Urbanität und


Handbuch der gesammten Augenheilkunde . chern Londons aus dem ersten Drittel des19. Jahrhunderts hat wohl L. Stromeyer, der selber das Zeug zu einemkühnen Operateur besaß, am günstigsten und vielleicht am richtigsten überGuthrie geurtheilt. »Guthrie war ein Mann wie von Eisen, groß und statt-lich; seine beredten Worte fielen wie Hammerschläge. Als Operateur schluger eine famose Klinge. . Ich kann nicht sagen, dass Guthries persön-liche Bekanntschaft mich sehr angezogen. Der Miles gloriosus trat zusehr bei ihm hervor, ungefähr wie bei C. J. M. Langenbeck. Ich vermisstebei ihm die Urbanität und Bescheidenheit der übrigen Wundärzte Lon- 1) Journ. d. Chir. u. Augenh. III, S. 625; XV, 2, S. 174. Vgl. oben § 625, 2und Zusatz. 2) Aus Grenoble, (1793—1868), Vf. d. Schrift »De lophthalmie, du trichiasis,de lentropion et de la cataracte observöe en Egypte«, 18G9. 3) M. Meyerhoff, Revue M^dicale dEgypte, März 1914. Graefe-Saemisch-Hess, Handb., 2. Aufl., [I. Teil, XIV. Bd. (IV), XXIII. Kap. Tafel XII. Zu S. G. J. Guthrie. Verlag von Wilhelm Engelmann in Leipzig und Berlin. G. J. Guthrie. 251 dons. Das hat mich nicht abgehalten, ihm Gerechtigkeit widerfahrenzu lassen und seine großen Verdienste um die Kriegs-Chirurgie anzuer-kennen. . .« Nach dem deutschen möchte ich auch ein englisches Zeugnis überGuthrie beibringen. J. W. Hulke, der 1848 an der Westminster-Augen-Heilanstalt studirte, an der damals Guthrie als führender Geist, fernerHancock, Cantox, J. Hogg thätig waren, giebt die folgende Darstellung1):Guthrie war eine starke Persönlichkeit. Früher Armee-Wundarzt, hielter auf straffe Dienst-Ordnung. Er war ein heller Kopf, thatkräftig, raschentschlossen, ein geschickter Operateur, nie in Verlegenheit, wenn im Laufeeiner Operation ein unerwarteter Umstand ihn zwang das Verfahren zuändern. Barsch und ungeduldig in seinem Benehmen, barg er unter einerrauhen Außenseite wahre Herzensgüte.« Ein andres englisches Zeugnis hat uns Guthries Assiste


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