Geschichte der christlichen Kunst . e Douleurs, desSchmerzensmannes, ver-sucht *, während anderer-seits Lucas von Leyden inseinem grossen, figuren-reichen Stich den Eccehomo zum Mittelpunkt eineräusserst belebten, von demarchitektonischen Hinter-grunde sich meisterlichabhebenden Compositionmachte. In diese Kategorie ge-hört auch der als Ecce homoauf dem Altar erscheinendeChristus in der sog. Messedes hl. Gregor, die einHolzschnitt von ca. 1460veranschaulicht (Fig. 209)2und die sehr viel geistvoller,dem Justus von Gent ver-wandt, um 1518 in der Ma-rienkirche zu Lübeck dar-gestellt wurde (Fig. 2


Geschichte der christlichen Kunst . e Douleurs, desSchmerzensmannes, ver-sucht *, während anderer-seits Lucas von Leyden inseinem grossen, figuren-reichen Stich den Eccehomo zum Mittelpunkt eineräusserst belebten, von demarchitektonischen Hinter-grunde sich meisterlichabhebenden Compositionmachte. In diese Kategorie ge-hört auch der als Ecce homoauf dem Altar erscheinendeChristus in der sog. Messedes hl. Gregor, die einHolzschnitt von ca. 1460veranschaulicht (Fig. 209)2und die sehr viel geistvoller,dem Justus von Gent ver-wandt, um 1518 in der Ma-rienkirche zu Lübeck dar-gestellt wurde (Fig. 210).Das sind Schöpfungen,in welchen ,der Mensch-heit ganzer Jammer, derChristum gefasst hat, ausden Zügen des Schmerzens-mannes spricht; aber nichtmit der kalten und hoff-nungslosen Resignation, mitder Niobe die Ihrigen sterben sieht, noch mit dem wilden Aufschrei des modernenWeltschmerzes. Aus dem hoheitsvollen und ergebenen Antlitz des Ecce homounserer christlichen Kunst spricht das tiefste seelische Geheimniss der von Gott. Fig. 210. Messe des LI. in der Marienkirche zu Lübeck. Messe desId. Gregor. Vgl Messmee Ueber die Darstellung der Passion Jesu Christi (Mitth. derCentralcomm. XIV [1869] 133 f.). Kraus, Geschiebte der christl. Kunst. II. k. k. 2 Nach Weigel u. Zesteemann Die An-fänge der Druckerkuust abgebildet bei DetzelI 455. 20 Neunzehntes Buch. begnadeten and in all ihrem Leid getrösteten Menschheit. Die vorchristliche Kunst konnte nichtsAehnliches hervorbringen. Die gottentfremdete Gegenwart,welche das Leiden flieht, kann es nicht mehr verstehen, was Snso ilie ewigeWeisheil sagen laset1: ,Leiden isi ein Leid and ein langes Lieb. Leidentlmt dem Leidenden hier weh und dort wohl. Leiden tüdtet Leiden. Leidenist, dass dem Leidenden nicht (ewiges) Leiden wird. . Leiden ist ein ver-borgenes Gut, Niemand vergelten kann; und oh ein .Mensch hundert Jahrevor mir kniete, für ein freundliches Leiden, es wäre doch unverdient. . .Siehe,


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