. Die Gartenwelt. Gardening. Pflanzenkrankheiten. Der Pflaumenbohrer. \'on F. Rebholz, Konsulent für Obst- und Garten- bau im Ministerium des Innern zu München. Der Pflaumenbohrer, Rhynchites cuprius, gehört zu der lästigen Sippschaft der Rüsselkäfer, von denen eine ganz bedeutende Anzahl auf unseren Obstbäumen durch Anstechen und Zerstören der Knospen, Blätter, Blüten, Triebe oder Früchte oft grofsen Schaden anrichten. Die meisten führen auch Namen, die für die Art und Weise des Schadens, den sie an den Kulturpflanzen anrichten, sehr bezeichnend sind, z. B. Bimknospen-, Apfel- blüten-, Blattr
. Die Gartenwelt. Gardening. Pflanzenkrankheiten. Der Pflaumenbohrer. \'on F. Rebholz, Konsulent für Obst- und Garten- bau im Ministerium des Innern zu München. Der Pflaumenbohrer, Rhynchites cuprius, gehört zu der lästigen Sippschaft der Rüsselkäfer, von denen eine ganz bedeutende Anzahl auf unseren Obstbäumen durch Anstechen und Zerstören der Knospen, Blätter, Blüten, Triebe oder Früchte oft grofsen Schaden anrichten. Die meisten führen auch Namen, die für die Art und Weise des Schadens, den sie an den Kulturpflanzen anrichten, sehr bezeichnend sind, z. B. Bimknospen-, Apfel- blüten-, Blattrippen-, Apfel-, Erdbeer-, Himbeer-Stecher, Pflaumenbohrer etc. Sie alle haben in ihrer Lebensweise und Bekämpfung vieles gemeinsam. Der Pflaumenbohrer ist fast durchweg bronze- oder kupfer- farbig, fein und sparsam grau behaart. Der Rüssel, die Fühler und die Fufsglieder sind schwarz. Die Flügeldecken sind tief punktstreifig, die erhabenen Zwischen- räume wieder punktiert. Länge bis zur Rüssel- wurzel 4,5, Schulterbreite 2,5 mm. Der Rüssel ist beinahe so lang als Kopf- und Halsschild zusammen. Wir beobachten den Käfer vorzugsweise im Mai und Juni auf Kirschen- und Pflaumen bäumen. Er kommt aber auch auf anderen Gehölzen, namentlich auf Vogelbeeren, Eisbeeren [Pinis forminalis], Weifsdorn und Schwarzdorn vor. Sein Scha- den erstreckt sich zunächst auf das Benagen der Knospen und jungen Triebe. Später sticht der Schädling aber auch die Früchte in ähnlicher Weise wie der purpurrote und goldgrüne Apfelstecher an. Das Weibchen legt im Juni etwa 30 bis 40 Eier einzeln oder zu mehreren an die kleinen Zwetschen, Pflaumen, Kirschen, Vogel- beeren etc. Die Eiablage geschieht auf folgende Weise. Zunächst wird der Frucht- stiel etwa zur Hälfte durchgenagt — was durch Ringeln wie beim Triebabstecher ge- schieht. Hierauf bohrt der Käfer ein Loch in die Frucht, wobei er die Schale decken- artig zurückschlägt, legt alsdann ein Ei und schiebt dieses mit Hil
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