. Die Gartenwelt . bau frei. Im Laufe der ersten Nacht verlieren die Sepalen bereits ihre Straffheit, sie rollen an den Rändern ein und zerreißen da- bei nicht selten. Wie bereits oben erwähnt, dient die An- ordnung der Blüten- teile dazu, die Be- fruchtung durch be- stimmte Insekten zu ermöglichen. Die Art dieses Vorganges läßt sich aus Abb. S. 10 erkennen, welche am Morgen des zweiten Blütentages aufgenom- men wurde. Die paari- gen Sepalen sind auf bleich gelbgrünem Grunde auf den Innen- flächen hellbraun ge- fleckt , dieselbe Farbe ist den beiden teilweise dem Labellum an- liegenden Fetalen


. Die Gartenwelt . bau frei. Im Laufe der ersten Nacht verlieren die Sepalen bereits ihre Straffheit, sie rollen an den Rändern ein und zerreißen da- bei nicht selten. Wie bereits oben erwähnt, dient die An- ordnung der Blüten- teile dazu, die Be- fruchtung durch be- stimmte Insekten zu ermöglichen. Die Art dieses Vorganges läßt sich aus Abb. S. 10 erkennen, welche am Morgen des zweiten Blütentages aufgenom- men wurde. Die paari- gen Sepalen sind auf bleich gelbgrünem Grunde auf den Innen- flächen hellbraun ge- fleckt , dieselbe Farbe ist den beiden teilweise dem Labellum an- liegenden Fetalen und der dritten vom Labellum ab- gebogenen Sepale eigen. Diese fünf Blütenblätter dienen den Insekten jedenfalls nur als erstes Anziehungsmittel, ebenso der eigenartige, den Blumen entströmende Fruchtätherduft. Die mit dem Fruchtknoten parallel stehende Säule ist unten rechtwinklig abgebogen ; an ihrer Spitze befinden sich an einer Klebscheibe die beiden Pollenmassen. Die Narbe ist nach unten gerichtet. Das merkwürdigste, die übrigen Blumenblätter überdauernde Organ, sehen wir in der Lippe, deren Struktur sich dem entsprechenden Teil einer Stanhopea-BVlte nähert. Sie gleicht einem an rundem, kräftigem Stiel aufgehängten Kessel oder Eimer, dem oben eine Art Kappe auf- sitzt. Dieser halbkugelige, außen stark seidenhaarige Teil, das Hypochil, ist dunkelbraun gefärbt. Sechs bis sieben buchtige Rippen, deren obere zwei in Zungen auslaufen, führen um den Becherhals, das Mesochil, bis zu einer oder einigen abwärts- führenden Rinnen, die in den hängenden Becher, das Epichil, münden. Letzterer ist gelblich, mit hellcrimson getuscht und ge- fleckt. Ueber den oberen, zungenartigen Gebilden des Mesochil befinden sich noch sechs bernsteingelbe, behaarte Höcker, vom Hypochil überdacht. Am Grunde der Säule treten zwei helle, hornartige Auswüchse, Pleuridien, hervor, welche tropfen- weise eine schwach bitter schmeckende, farblose Flüssigkeit absondern, die i


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