. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. reinander geziert, und eine künstlich decorirte Kuppelschliesst denselben ab. Für Gärten und Felder bietet dieser Villen-palast keinen Raum dar; auch wird ausdrücklich erwähnt, dass die-selben ausserhalb der Umfassungsmauer gelegen haben. Der Charakterder Architektur ist reich und prächtig, doch, wie dies in den Zeiten,in denen sich schon die Spuren auch des staatlichen Verfalles zuzeigen beginnen, kaum anders sein konnte, von der Reinheit der letztenZeiten der Republik oder der ersten des Kaiserthums sehr entfernt. Was schliesslich
. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. reinander geziert, und eine künstlich decorirte Kuppelschliesst denselben ab. Für Gärten und Felder bietet dieser Villen-palast keinen Raum dar; auch wird ausdrücklich erwähnt, dass die-selben ausserhalb der Umfassungsmauer gelegen haben. Der Charakterder Architektur ist reich und prächtig, doch, wie dies in den Zeiten,in denen sich schon die Spuren auch des staatlichen Verfalles zuzeigen beginnen, kaum anders sein konnte, von der Reinheit der letztenZeiten der Republik oder der ersten des Kaiserthums sehr entfernt. Was schliesslich die Villen im eigentlichen Sinne ländlicher Wohn-sitze betrifft, so sind uns in Folge der grossen Vorliebe, welche diereichen Römer für derartige Anlagen hatten, mehrere Erwähnungenund Beschreibungen derselben aus verschiedenen Zeiten erhalten, undes sind deren einige von gelehrten Architekten oder architektonischgebildeten Gelehrten mit Glück rcstaurirt worden. Ursprünglich von<ier Villa nistica. dem Complex der Wohn- und Wirthschaftsräume. Fig. 40?. 480 DIE RÖMISCHEN VILLEN. ländlicher Besitzungen, von der Cato einst gehandelt und die auch demYarro noch vorschwebt, ausgehend, wurde die Villa allmälig, wie diesletzterer schon beklagt, den Zwecken des Land- und Ackerbauesimmer mehr entfremdet, und die Verschwendung, welcher in der Stadtder Raum zu ihrer Entfaltung fehlte, suchte sich zum empfindlichenNachtheil der ländlichen Production und der volkswirthschaftlichenInteressen auf dem Lande weitere Flächen, um sie mit den Erzeug-nissen städtischer Luxus-Architektur [villa iir/mna) inmitten der Reizeeiner schönen landschaftlichen Umgebung auszustatten. Auch bemerktVitruv, der sich in seinen Vorschriften über die villa rustica dem Varroanschliesst, über die villa urbana, dass für sie die Anordnung städtischerGebäude massgebend sei, nur dass der grössere Raum meist einegrössere Regelmässigkeit der einzelnen Theile und insbesondere einevon den Alten
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