Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . setzten Gestalten,dieselbe charakteristische Ver-wertung donatelloscher Motive,wie namentlich des heiligen Georgund die naive Verniengung go-tischer und antiker Elementeauch am Fuigosiomonument. Auchist das Grabmai noch in mancherleiHinsicht interessant. Man kann ausihm lernen, wie reizvoll manchmalWerke sind, die keinen «lebendigen Kunstwert» besitzen. Wir vermögen[durchsie die Grösse gottbegnadeter Genies nur um so leichter zu beurteilen, ja viel-fach lässt sich gerade da, wo wir es mit den ersten Anfängen ein
Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . setzten Gestalten,dieselbe charakteristische Ver-wertung donatelloscher Motive,wie namentlich des heiligen Georgund die naive Verniengung go-tischer und antiker Elementeauch am Fuigosiomonument. Auchist das Grabmai noch in mancherleiHinsicht interessant. Man kann ausihm lernen, wie reizvoll manchmalWerke sind, die keinen «lebendigen Kunstwert» besitzen. Wir vermögen[durchsie die Grösse gottbegnadeter Genies nur um so leichter zu beurteilen, ja viel-fach lässt sich gerade da, wo wir es mit den ersten Anfängen einer eben an-brechenden Epoche der Kunst zu tun haben, das Grosse erst durch das Kleinewürdigen. Das Cosciamonument war also nicht nur für das monumentale Nischengrab-mal, sondern zugleich auch für die Komposition des Konsoiengrabmais des Trecentovon Bedeutung. Das wesentliche Neue der Komposition, die Verbindung desSarkophages mit Rückwand und Kirchenboden, wurde auch da ganz richtig erfasst,wo man in freierer Weise die in dem Vorbild zum erstenmal erscheinenden Motive. Abb. 50. io3 verwandte. Ein charakteristisches Beispiel hierfür ist das Grabmal des BischofsAndrea di Giovanni Baglione im Dom zu Perugia. (Abb. 51.) Der Sarkophag auf den üblichen drei Konsolen ruhend, zeigt die Nischendeko-ration des Cosciagrabmals, nur sind hier vier, statt drei Nischen notwendig ge-worden. Sapientia, Justizia, Temperantia und Fortitudo erzählen, wie beim Coscia-grabmal ohne religiöse Beiwerke die Inschrift erläuternd, von den Tugenden des Toten;nach unten setzt sich das Monument in einer einfachen, schwach profilierten Plattefort, die die durch Wappen iiaitenden Putti^ flankierte Inschrifttafei einschliesst und auf einen Socke! auf-läuft, der gleichfalls dasVorbild des Cosciamo-numentes nicht verleug-net. Nur die sehr mas-sige Gestalt des Toten,die auf einer niedrigen,brettähnlichen Bahreliegt, ist wieder nachtrecentistischer Art an-gebracht. Den poly-chromen Schmuck er-setz
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