. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 20/1969 j Untersuchungen an übersommernden Silbermöwen 119 Fischerei aber schwankt, läßt sich aus dieser Tatsache ableiten, daß die Möwen bei einem gleichen Angebot von Fisch und Abfall der Fischnahrung deutlich den Vorzug geben. Unter besonderen Voraussetzungen stellen Tangfliegenlarven und -puppen der Gattung Coelopa, Limosina und Orygma einen gewissen Bestandteil in der Er- nährung der Silbermöwe. Goethe (1936) beschreibt Tangfliegenlarven als Nahrung für durchzi


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. 20/1969 j Untersuchungen an übersommernden Silbermöwen 119 Fischerei aber schwankt, läßt sich aus dieser Tatsache ableiten, daß die Möwen bei einem gleichen Angebot von Fisch und Abfall der Fischnahrung deutlich den Vorzug geben. Unter besonderen Voraussetzungen stellen Tangfliegenlarven und -puppen der Gattung Coelopa, Limosina und Orygma einen gewissen Bestandteil in der Er- nährung der Silbermöwe. Goethe (1936) beschreibt Tangfliegenlarven als Nahrung für durchziehende Limikolen und einige Passeres auf Helgoland. Nach Vauk (1962 b) füttern Helgoländer Haussperlinge (Passer d. domesticus) damit ihre Jun- gen. Für Möwen wurden bisher diese Fliegen als Nahrung nicht beschrieben. Daß Insekten einen sehr hohen Prozentsatz der Silbermöwen-Nahrung ausmachen können, stellte u. a. Spitzenberger (1959) an einer istrischen Kolonie fest. Die Tangfliegen entwickeln sich in den vom Meer ausgeworfenen Tangen (meist Brauntange — Laminaria spec.) an den Stränden der Insel. Ist die Witte- rung günstig, schlüpfen in kurzer Zeit aus den Eiern die Larven, die dann in Unmengen in den Tanghaufen zu finden sind. Bei höher steigender Flut werden diese Haufen oft in das Meer gezogen, und die Tangfliegenlarven schwimmen. Abb. 4. „Speiballen" mit etwa 200 nicht anverdauten Larven von Tangfliegen. dann auf der Wasseroberfläche. Ganz besonders beim Zusammentreffen dieser Umstände sieht man die Möwen in unmittelbarer Nähe des Strandes im Wasser schwimmen. Mit schnell aufeinanderfolgenden Pickbewegungen werden dann Fliegenlarven aufgenommen. Nur selten erfolgt ein Verzehren am festen Strand. In die Beobachtungszeit fielen zwei Höhepunkte der Tangfliegenentwick- lung. Am und 24725. September „wimmelte" es in den Tanghaufen von Larven. Nur an diesen Tagen fand ich (Löhmer) „Speiballen", die bis zu 500 Tangfliege


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