. Einführung in die Biologie. Biology. 332 Neunzehntes Kapitel. •und diese Bewegung wird auf die Labyrinthflüssigkeit übertragen, während eine andere kleine Öffnung, das sog. runde Fenster im inneren Ohr, zum Ausweichen für die bewegte und zusammengedrückte Flüssig- keit dient. Wie der Name Labyrinth sagt, ist aber dieses innere Ohr keine einfache, von Flüssigkeit erfüllte Höhle, sondern sehr kompliziert gebaut, und es ist so getreu in den festen Knochen des Schädels, das Felsenbein, eingegossen, daß man aus diesem die Form der Höhlung auch nach Zerstörung der Weichteile schließen kann. Zunäch


. Einführung in die Biologie. Biology. 332 Neunzehntes Kapitel. •und diese Bewegung wird auf die Labyrinthflüssigkeit übertragen, während eine andere kleine Öffnung, das sog. runde Fenster im inneren Ohr, zum Ausweichen für die bewegte und zusammengedrückte Flüssig- keit dient. Wie der Name Labyrinth sagt, ist aber dieses innere Ohr keine einfache, von Flüssigkeit erfüllte Höhle, sondern sehr kompliziert gebaut, und es ist so getreu in den festen Knochen des Schädels, das Felsenbein, eingegossen, daß man aus diesem die Form der Höhlung auch nach Zerstörung der Weichteile schließen kann. Zunächst zeigt sich die schon erwähnte Zweiteilung in einen schlauchförmigen Teil («),. _-U ---seh Fig. 170. Schematisches Bild des Gehörorgans der Säuger (nach Weber). A = äußeres Ohr, Tr = Trommelfell, M = Mittelohr mit den 3 Gehörknöchelchen Hammer (1), Ambos (2), Steigbügel (3) und der Eustachischen Röhre (Tu), die zum Rachenraum führt. J = Inneres Ohr im Felsenbein eingebettet; im oberen Teil des Utriculus (u) mit den 3 Bogengängen; im unteren der Sacculus (s) mit der Schnecke (seh). an dem die erwähnten Bogengänge (b) angebracht sind, die dem Gleich- gewicht dienen, und in einen sackförmigen Teil (s), der in einen spiralig gewundenen, kleinen Schlauch, die sog. Schnecke (seh), ausführt, den eigentlichen Sitz des Gehörorgans. Deren mikroskopischer Bau ist von dem der Bogengänge verschieden; während es dort verhältnismäßig einfache Nervenendigungen sind, Zellen mit Stiftchen, an Steinchen anstoßend (siehe oben), liegt hier ein viel komplizierter gebautes Endorgan aus einer Doppelreihe von gegen- einandergeneigten Zellen mit elastisch faserigen Fortsätzen bestehend, das sog. Cortische Organ (Fig. 171). Sein Prinzip besteht darin, daß von der Basis der Schnecke bis zur Spitze, wo der Hohlraum also stetig enger wird, Pfeiler ausgespannt sind, aus je zwei elastischen Saiten (p) be- stehend, die an Länge zu-, an Breite abnehmen. Mit diesen


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