. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 191 — Eines scheint mir zwischen Vögehi luid Säugetieren ver- schieden zu sein, nänihch dass man einen Vogel, nur aus- nahmsweise zum Gehorsam erzielien kann. Alles Kufen nützt nichts, wenn der Vogel keinen eigenen Vorteil des Konmiens einsieht, und direktes Strafen dei- Vögel ist ausgeschlossen. Dieser Unterschied mag stannnesgcschichtlich begründet sein. IX. Schlussbemerkung. Wir sehen, dass die hochstehenden Vögel viele psychische Eigenschaften haben, die den menschlichen überraschend ähn- lich sind oder mit menschlichen parallel gehen. Freu


. Der Ornithologische Beobachter. Birds; Birds. — 191 — Eines scheint mir zwischen Vögehi luid Säugetieren ver- schieden zu sein, nänihch dass man einen Vogel, nur aus- nahmsweise zum Gehorsam erzielien kann. Alles Kufen nützt nichts, wenn der Vogel keinen eigenen Vorteil des Konmiens einsieht, und direktes Strafen dei- Vögel ist ausgeschlossen. Dieser Unterschied mag stannnesgcschichtlich begründet sein. IX. Schlussbemerkung. Wir sehen, dass die hochstehenden Vögel viele psychische Eigenschaften haben, die den menschlichen überraschend ähn- lich sind oder mit menschlichen parallel gehen. Freundlich- keitsbezeugungen , Demut, stilles Vergnügtsein, sonderbare Anwandlungen von Liebe, Freude an Schmuckgegenstfinden (l'^lstern), Bosheit, Schadenfreude, Auslachen, Jähzorn und todesverachtendc Wut, ferner allgemein grosse Unterscliiede der psychischen Entwicklung, das sind iMgenschaften, die man sonst irrtümlich oft den Menschen allein zuschi'eibt. Wir müssen aber dabei bedenken, dass es sich bei psychischen EigenscJjaften nur um einen Vergleich, nicht um absolute Fest- stellung handeln kann, wie sie bei köi'i)erlichen Unterscliieden ohne Schwierigkeit vorgenommen werden körmen. Wir messen die psychischen Voi'stellungen der Tiere mit den unserigen, wissen aber nicht, ob es nicht noch solche unter den Tieren gibt, die uns Menschen ganz fehlen. So z. B. können wii- die beschriebene ,,Mädclienliebe" der Kiilhe noch niclit ganz sicher deuten, auch ist die Annahme eines Geisterglaubens natur- gemäss nur eine Hypothese. Gerade die uns von vorneherein in ihrem Sinne unverständlichen Eigenschaften werden nur zu leicht übersehen und sind doch für unsere Kenntnis der Vogel- ])syclie von besonderer Wichtigkeit. Die beschriebenen Geisteseigenschaften der Vögel sind es, die uns für die schon an und für sich reizvollen Flieger be- geistern können; denn es sind waln-e Charaktere, Persönlich- keiten, die wir in ihnen kennen Please note that the


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