. Die Gartenwelt. Gardening. XXIII, 43 Die Gartenwelt. 339 stärksten, die am höchsten entwickelten, lebensfähigsten am Leben. Wodurch sind denn nun aber die Formen entstanden, die das Auslesematerial abgaben für diesen Vorgang? Lamarck, der schon vor Darwin den Entwicklungsgedanken aufstellte, nahm an, daß die äußeren Einflüsse direkt eine Veränderung der Pflanzen verursachen; z. B. das Klima wirke auf die Pflanze so ein, daß einzelne ihrer Organe durch erhöhte Inanspruch- nahme verbessert oder erst richtig hervorgerufen werden (Haare als Schutz u. a.), während andere durch den Nicht- gebrauch


. Die Gartenwelt. Gardening. XXIII, 43 Die Gartenwelt. 339 stärksten, die am höchsten entwickelten, lebensfähigsten am Leben. Wodurch sind denn nun aber die Formen entstanden, die das Auslesematerial abgaben für diesen Vorgang? Lamarck, der schon vor Darwin den Entwicklungsgedanken aufstellte, nahm an, daß die äußeren Einflüsse direkt eine Veränderung der Pflanzen verursachen; z. B. das Klima wirke auf die Pflanze so ein, daß einzelne ihrer Organe durch erhöhte Inanspruch- nahme verbessert oder erst richtig hervorgerufen werden (Haare als Schutz u. a.), während andere durch den Nicht- gebrauch allmählich verkümmern (Zurückbildung der Blätter, Verkürzung des Stengels usw.). Darwin nahm an, daß jede Pflanze in sich die Neigung zum Variieren hat, also gewisser- maßen einen Trieb, sich höher zu entwickeln. Die stärkeren unterdrücken dann die schwächeren, letztere werden aber ausgemerzt. Später verband man diese beiden Theorien. Dadurch wurde aber die ganze Lehre unklarer und noch leichter angreifbar. In ein neues Licht wurde diese Frage durch die Ver- erbungswissenschaft gestellt. Geklärt ist sie allerdings immer noch nicht ganz. Die Tatsache der Entwicklung steht fest. Doch hat sich eine Vererbung erworbener Eigenschaften, wie sie Lamarck annahm, noch nie einwandfrei feststellen lassen. Dies ist wichtig für unsere Auslesezüchtung (Selektion). Alle Versuche, durch bessere Kulturbedingungen die erblichen Eigenschaften einer Pflanze zu ändern, mußten als aussichtslos ausschalten. Wir müssen vielmehr den zur Zucht bestimmten Pflanzen normale Lebensbedingungen bieten, damit wir nicht ein schiefes Bild von ihrer Leistungsfähigkeit erhalten, das bei der Nachzucht dann nicht mehr zutrifft. Viele Klagen würden verschwinden, wenn dies immer beachtet würde. Hauptsächlich war es Hugo de Vries, der mit seiner Mutationstheorie neue Gesichtspunkte eröffnete, die es er- möglichen, die Entwicklungstheorie in Einklang zu bringen mit den Ergebnissen de


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