. Die Gartenwelt . Valeriana montana L. var. rotundifolia VilL Valeriana montana L. jährliche Bestellung stets mit folgenden Worten: „Lieber Max (Vorname des Inhabers), jetzt ergreife ich die Feder, um Dir meinen Auftrag zu ; Eines Tages kam ein hochgewachsener Herr zu mir in die Gärtnerei, um nach langem Umhersuchen drei Stecklingstöpfchen mit Salvia splendens für 60 Pfennige zu kaufen. Begeistert schilderte er mir die Schönheit dieser Pflanze — die herrlichen Hybriden waren damals noch nicht gezüchtet —, wenn sie ausge- pflanzt sei und in voller Blüte stehe. Als ich ihn fragte, o
. Die Gartenwelt . Valeriana montana L. var. rotundifolia VilL Valeriana montana L. jährliche Bestellung stets mit folgenden Worten: „Lieber Max (Vorname des Inhabers), jetzt ergreife ich die Feder, um Dir meinen Auftrag zu ; Eines Tages kam ein hochgewachsener Herr zu mir in die Gärtnerei, um nach langem Umhersuchen drei Stecklingstöpfchen mit Salvia splendens für 60 Pfennige zu kaufen. Begeistert schilderte er mir die Schönheit dieser Pflanze — die herrlichen Hybriden waren damals noch nicht gezüchtet —, wenn sie ausge- pflanzt sei und in voller Blüte stehe. Als ich ihn fragte, ob er die Pflänzchen mitnehmen wolle, richtete er sich hoch auf, er schien förmlich aus dem Boden zu wachsen, und häutete mich wie folgt an: „Für wen halten Sie mich? Ich bin der Graf v. A—bürg aus — sagen wir ; Dann ging er ohne die Pflanzen. Am nächsten Tage schickte ich einen Arbeitsburschen damit nach dem sechs Kilometer entfernten Schmodel- heim. Später erfuhr ich, daß dieser edle Graf noch ärmer sei als sein sagenhafter ungarischer Standes- genosse Graf Mikosch und sein Leben mit einer „Apanage" von jährlich 1800 M fristen müsse. Daß Gärtner nachlässig in der Kleidung sind, findet man häufig. Einer meiner Arbeitgeber, übrigens ein feingebildeter Fachmann, leistete in dieser Hinsicht viel. Er war im- stande, mit einem neuen Anzug, den ihm der Schneider eben erst ange- probt hatte, in den Garten zu kommen, zu schuften, und, wenn es ihm dabei zu heiß wurde, den neuen Rock aus- zuziehen und in eine Ecke zu schleu- dern, wo er dann unter Umständen wochenlang liegen blieb. Daß diesem gebildeten und vermögenden Unter- nehmer von Besuchern, die ihn für einen Arbeiter hielten, Trinkgelder angeboten wurden, gehörte nicht zu
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