. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zivei Oehärden mit dem Zeigefinger. 91 behaupten oder danach fragen. Um so lieber machen es die stummen Schauspieler der Bildkunst, welche das mit der Hand bezeichnen müssen, was sie nicht mit Worten aussprechen können. Wir haben ja auch schon zur Genüge gesehen, welche Freiheit die Kunst ihnen gewährt, selbst auf etwas zu deuten, was überhaupt gar nicht sicht- bar werden, jedenfalls bei der dargestellten Gelegenheit nicht zugegen gewesen sein kann. In einer vortrefflich geschilderten Szene der Illustration zu Ps. 118 im Utrecht- psalter, wo zwe


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zivei Oehärden mit dem Zeigefinger. 91 behaupten oder danach fragen. Um so lieber machen es die stummen Schauspieler der Bildkunst, welche das mit der Hand bezeichnen müssen, was sie nicht mit Worten aussprechen können. Wir haben ja auch schon zur Genüge gesehen, welche Freiheit die Kunst ihnen gewährt, selbst auf etwas zu deuten, was überhaupt gar nicht sicht- bar werden, jedenfalls bei der dargestellten Gelegenheit nicht zugegen gewesen sein kann. In einer vortrefflich geschilderten Szene der Illustration zu Ps. 118 im Utrecht- psalter, wo zwei Heilige warnend vor drei Könige treten, redet der eine von ihnen die Tyrannen an, während der andere auf den in der Nähe brennenden Höllenpfuhl zeigt '). Hier ist also eine Art von Rollenverteilung eingeführt worden. Der eine drückt durch seine Gebärde den Inhalt der Predigt des anderen aus. Sonst erinnert ja diese Bild- idee auch an die Regieanweisung in dem sog. Adamspiel, einem liturgischen Drama aus der zweiten Hälfte des XII. Jahrb., dass nämlich die Schauspieler, so oft sie das Para- dies zu nennen haben, dahin (d. h. nach der Seite der Bühne, wo das Paradies dar- gestellt war) blicken und mit der Hand deuten sollen (Suchier—Bikch-Hirschfeld: Gesch. d. franz. Lit., S. 275). Zu den schon oben gelegentlich erwähnten Beispielen des determinativen Zeigens will ich hier nur ganz wenige hinzufügen. In erster Linie erinnere ich an eine Hand, welche wohl vor den meisten anderen, gemalten oder ge- meisselten Händen die Macht hat, sich ins Gedächtnis einzuprägen: die Rechte des Christus in Tizians „Zins- groschen" {Abb. 126; nach einer Phot. von Bruck- ), deren verweichlichte Schönheit dui'ch ihren Ge- gensatz zu der gemeinen Krallenhand des Pharisäers noch mehr hervortritt. Die Gebärde begleitet hier die Frage des Erlösers, wessen Bild die Münze trägt, wo- mit sein Widersacher ihn zu überlisten sucht. — Auf einem Gemälde von Rub


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