. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Bestandtheile des Weingeistes u- Unreinigheiten des Kornbranntweins. 237 es doch schon lange ausgemacht, dass es gehindert werde, mit dem Geiste zugleich überzu- gehen, wenn dem Branntweine alkalische Salze und Erdarten beygemischt sind. Daher auch Stahl befonders den Zusatz von feuerfestem Alkali anrieth i). Andere haben, der geringeren Kosten wegen, Asche vorgeschlagen, und Kunkel rühmte die Wirkung des gebrannten Kalkes, wenn nur der Weingeist nicht zu vielmal darüber abgezogen wird k). So hatte auch neuerlich Hr. Lichtenstein angegeben, dass


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Bestandtheile des Weingeistes u- Unreinigheiten des Kornbranntweins. 237 es doch schon lange ausgemacht, dass es gehindert werde, mit dem Geiste zugleich überzu- gehen, wenn dem Branntweine alkalische Salze und Erdarten beygemischt sind. Daher auch Stahl befonders den Zusatz von feuerfestem Alkali anrieth i). Andere haben, der geringeren Kosten wegen, Asche vorgeschlagen, und Kunkel rühmte die Wirkung des gebrannten Kalkes, wenn nur der Weingeist nicht zu vielmal darüber abgezogen wird k). So hatte auch neuerlich Hr. Lichtenstein angegeben, dass der üble Geschmack des Kornbranntweins durch zugesetzten gebrannten Kalk weggenommen werden kann: entweder wenn der Kalk zuvor im Wasser aufgelöst war, oder wenn er nur bey der Kälte im Branntweine selbst langsam gelöscht wor- den ist, ehe man mit der Destillation anfängt. Bey der Untersuchung des Rückbleibsels nacli der Destillation, fand er ihn von Säure trübe werden, wobey zugleich ein starker Fuselgeruch entstand, zum Beweise, dass der Fuselstoff mit dem Kalke verbunden worden war 1). Doch hat man den gebrannten Kalk als ein Mittel, den Kornbranntwein zu reinigen, nicht allgemein annehmen können, weil man davon öfters unangenehme Wirkungen erfahren hat. Neumann hatte bemerkt, dass der damit destillirte Branntwein einen herben Geschmack und Geruch erhalte, auch einen Verlust an geistigen Theilen erlitte m). Dasselbe hat Hr. Westrümb be- kräftigt, indem er mehrmals fand, dass ein über Kalk abstrahirter Branntwein einen hässlichen und brennenden Kalkgeschmack bekomme n). Da man aber auch an der Wahrhaftigkeit der vorhergenannten Chemisten nicht zweifeln kann, so scheint es, dass die unangenehme Wir- kung des Kalkes entweder von fremden flüchtigen Stoffen herrühre, die sich im gebrannten Kalke oft befinden, oder von der ungleichen Gewaltsamkeit, womit der Kalk auf den Weingeist wirkt, nach seiner verschiedenen Kausticität, seinem Verhältniss gegen den Bran


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