. Die Gartenwelt. Gardening. 294 Die Gartenwelt. XVIII. 22 auch die ganze Siedlung; die Mühlen klapperten, das Wasser rauschte, in der Meierei waren Bäuerinnen tätig, im Gefängnis klirrten die Ketten der „Gefangenen", hinter geheimnisvollen Klostermauern huschten Mönchgestalten, beharnischte Ritter lauerten auf den Türmen und der Eremit stand an seinem offenen Grabe. Die Darsteller jener Persönlichkeiten waren zumeist Eleven der Karlsakademie, der bekanntlich auch Schiller angehörte. Für damalige Verhältnisse, in denen nur wenigen Gebildeten die Stätten der alten Kunst aus eigener An- sch
. Die Gartenwelt. Gardening. 294 Die Gartenwelt. XVIII. 22 auch die ganze Siedlung; die Mühlen klapperten, das Wasser rauschte, in der Meierei waren Bäuerinnen tätig, im Gefängnis klirrten die Ketten der „Gefangenen", hinter geheimnisvollen Klostermauern huschten Mönchgestalten, beharnischte Ritter lauerten auf den Türmen und der Eremit stand an seinem offenen Grabe. Die Darsteller jener Persönlichkeiten waren zumeist Eleven der Karlsakademie, der bekanntlich auch Schiller angehörte. Für damalige Verhältnisse, in denen nur wenigen Gebildeten die Stätten der alten Kunst aus eigener An- schauung bekannt waren und der Buchdruck, die Darstellung durch Photographie usw. noch nicht auf Vollkommenheit Anspruch machen konnten, war es etwas ganz Hervorragendes, Nachbildungen, wenn auch in eigenartiger Verbindung mit der damaligen Gegenwart, mit eigenen Augen zu sehen. Auch. Acer dasycarpum (4,68 m Stammumf., 30 m Höhe) im exotischen Garten zu Hohenheim jetzt nodi erfreut sich mancher an solchen Anlagen, die als Zeichen der damaligen Auffassung gewiß nicht gering zu bewerten sind. Bezeichnend für die damalige Auffassung und auch gleich- zeitig für die verschiedene Wesensart unserer beiden größten Dichter sind die Urteile Schillers und Goethes. Schiller findet, daß die „Vorstellung, daß wir eine ländliche Kolonie vor uns haben, die sich unter den Ruinen einer römischen Stadt niederließ, eine geistvolle Einheit in die barocke Komposition" bringe. „Ländliche Einfachheit und versunkene städtische Herrlichkeit, die zwei äußersten Zustände der Gesellschaft auf rührende Art aneinandergrenzen, und das ernste Gefühl der Vergänglichkeit verliert sich wunderbar schön in dem Gefühl des siegenden Lebens. Diese glückliche Mischung gießt durch die ganze Landschaft einen elegischen Ton ; Goethe dagegen bemängelt in seinem Urteil die geringe Brauchbarkeit der meisten dieser Ge- bäude für praktische Zwecke. Ein Teil dieser „Englis
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