. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Gennanisch-linnische Lehnicoifduilivji. 69 einer Volksgruppe in Unterabteilungen habe erst viel später auch ein Auseinandergehen der Sprachformen zur Folge. Den neuesten und zugleich eigenartigsten Standpunkt in unserer Frage vertritt der Sprachforscher S. Feist; vgl. seine Aufsätze „Die germanische und die hochdeutsche Lautver- schiebung spracldich und ethnographiscli betrachtet" (, S. 307—54), ..Noch einmal zur germanischen und /Jir hochdeutschen Lautversclüebung" (, S. 112—21), das freistehende Werk „Kultur, Ausbreitung


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Gennanisch-linnische Lehnicoifduilivji. 69 einer Volksgruppe in Unterabteilungen habe erst viel später auch ein Auseinandergehen der Sprachformen zur Folge. Den neuesten und zugleich eigenartigsten Standpunkt in unserer Frage vertritt der Sprachforscher S. Feist; vgl. seine Aufsätze „Die germanische und die hochdeutsche Lautver- schiebung spracldich und ethnographiscli betrachtet" (, S. 307—54), ..Noch einmal zur germanischen und /Jir hochdeutschen Lautversclüebung" (, S. 112—21), das freistehende Werk „Kultur, Ausbreitung und Herkunft der Indogermanen" (Berlin, 1913), passim, sowie die Ergänzungsschrift ..Indogermanen und Germanen" (Halle a. S., 1914). Es handelt sich liier vor allem um die Erklärung der Lautverschiebungen. Beide seien durch eine Völkermischung her- vorgerufen: die erste (germanische) durch die Indogermanisierung der sogen. Prägermanen, des- jenigen Volkes, das den Grundstock der germanischen Stämme abgab, die zweite (hochdeutsche) infolge der Aufsaugung eines anderen fremden Volkes, der sogen, alpinen Rasse, durch die Deutschen in Mitteleuropa. Etwa wie die neuchoehdeutsche Schriftsprache sei auch das Urger- manische bereits ein Mischprodukt: ans prägermanischem und indogermanischem Wortmaterial verschiedener Herkunft. Die ,,Prägermanen", eine autochtone, dolichokephale, hochgewachsene und blonde nordeuropäische Dauerrasse, hätten in vorgeschichtlicher Zeit, jedoch erst in der ersten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausends, also noch vor der Expansion der Kelten, von einem heute vielleicht selbst dem Namen nach verschollenen indogermanischen Herrschervolk die indogermanische Mundart übernommen, sie aber mit einem bedeutenden Ein- schlag ihres einheimischen Sprachguts durchsetzt und den freien musikalischen Akzent der Ursprache durch ihren eignen, an die erste Wortsilbe gebundenen Starkton ersetzt. Gewisse Anzeichen innerhalb des germ


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