. Rembrandt; des meisters gemälde in 643 abbildungen . nnmöglichst nach allen Richtungen zu übertreffen. Das ist ihm denn auch sehr baldgelungen, wie wir an*den etwa fünfzig Bildnissen, die er allein in den Jahren 1632bis 1634 gemalt hat, deutlich verfolgen können. Seine Charakteristik ist vor allemlebendiger und geht mehr in die Tiefe, soweit es bei diesen zugeknöpften, gewisser-maßen immer auf Stelzen stehenden Amsterdamer Handelsherren und ihren nicht mindersteifen Ehehälften überhaupt möglich war. Die Geheimnisse großer Seelen hatteRembrandt nicht zu ergründen noch zu enthüllen. So blieb i


. Rembrandt; des meisters gemälde in 643 abbildungen . nnmöglichst nach allen Richtungen zu übertreffen. Das ist ihm denn auch sehr baldgelungen, wie wir an*den etwa fünfzig Bildnissen, die er allein in den Jahren 1632bis 1634 gemalt hat, deutlich verfolgen können. Seine Charakteristik ist vor allemlebendiger und geht mehr in die Tiefe, soweit es bei diesen zugeknöpften, gewisser-maßen immer auf Stelzen stehenden Amsterdamer Handelsherren und ihren nicht mindersteifen Ehehälften überhaupt möglich war. Die Geheimnisse großer Seelen hatteRembrandt nicht zu ergründen noch zu enthüllen. So blieb ihm nichts andres übrig, alsmit seinem technischen Können zu glänzen, indem er kraftvoll und plastisch modellierte,das Helldunkel immer feiner ausbildete und, was Bode besonders betont, durch einegeschlossene Beleuchtung das Interesse der Beschauer so energisch auf den Kopf, dieAugen und die Hände konzentrierte, daß man geistig bedeutendere Menschen vor sichzu haben glaubt, als die Dargestellten es wohl meistens waren. In der gesamten. Entwurf zum Raub des GanymedFederzeichnung im Dresdner Kupferstichkabinett XIX Anordnung zeigt er nicht selten eine Feinheit und Vornehmheit des Geschmacks, in derdetaillierten Durchführung der Köpfe, der Hände und der einzelnen Stücke der Trachteine Sorgsamkeit, daß man an die gleichzeitigen Bildnisse van Dycks, des Modemalersder englischen Aristokratie, erinnert wird. Besonders glänzende Beispiele dafür sinddie 1634 gemalten Bildnisse des Martin Day und seiner Gattin (S. 196 u. 197). Diese Bildnismalerei im großen Stil war für Rembrandt auch eine gute , der bisher nur Gemälde mit kleinen Figuren gemalt hatte — die heilige Familiein München war eine vereinzelte Ausnahme —, war jetzt durch die Wiedergabe lebens-großer Figuren genötigt, der Natur fester ins Auge zu sehen und seine geniale Willkürin die Grenzen seiner Aufgabe zu zwingen. Bode hat schon darauf hingewiesen, daßdieser Zwang seiner künstler


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