. Die Gartenwelt. Gardening. Entwurf zu einem Wasser- und Sonnenuhrgarten. Der Begriff Staudengarten ist uns meist schon ge- läufig. Was davon existiert, wirkt meist in seinem bunten Durcheinander nichtssagend, da jede Wirkung verloren geht durch die ungeheure Menge des Materials. Deshalb kann man solche Anlagen auch nicht mit unter den Begriff „Sonder- garten" fassen. Denn mit der Schaffung von Wegen und Bepflanzung von Beeten ist ein Sondergarten noch lange nicht geschaffen. Ebenso modern und langweilig und ein ebenso wüstes Durcheinander, wie die Staudenrabatte ist, ist auch der Staude
. Die Gartenwelt. Gardening. Entwurf zu einem Wasser- und Sonnenuhrgarten. Der Begriff Staudengarten ist uns meist schon ge- läufig. Was davon existiert, wirkt meist in seinem bunten Durcheinander nichtssagend, da jede Wirkung verloren geht durch die ungeheure Menge des Materials. Deshalb kann man solche Anlagen auch nicht mit unter den Begriff „Sonder- garten" fassen. Denn mit der Schaffung von Wegen und Bepflanzung von Beeten ist ein Sondergarten noch lange nicht geschaffen. Ebenso modern und langweilig und ein ebenso wüstes Durcheinander, wie die Staudenrabatte ist, ist auch der Staudengarten heute meistens. Was wir an ihm be- wundern, ist mehr die einzelne Pflanze als der Garten an sich. Es gibt nur eine Art von Staudengärten, die ihre Wirkung hat, das ist dort, wo schon immer 20 bis 30 Pflanzen einer Sorte vereinigt sind, die dann nur Massenwirkungen hervor- bringen. Sondergärten sollen eng verknüpft mit ihren Besitzern sein. Ebenso wie wir beim Betreten eines Zimmers das Empfinden haben: das hat sein Bewohner aus sich selbst geschaffen, so soll diesen Eindruck auch der geschaffene Garten vermitteln. Wie der eine seine Wände mit Oel- gemälden oder Radierungen schmückt, der andere einen Schrank voll Bronzen oder Porzellan besitzt, zu denen er immer Neues ersteht, so soll auch im Sondergarten der Besitzer alle seine Lieblinge und Schätze unter den Blumen und Pflanzen unserer Heimat und aus fernen Landen sammeln. Einen Rosengarten besitzen, ist ungefähr dasselbe, wie wenn jemand ein Wandbort mit Tonkrügen füllt oder ein Photographie-Album in seiner Wohnung aufstellt, weil es zum guten Ton gehört. Und doch können wir unsere Photographien in handliche kleine Sammelbücher kleben, durch die sie das Schablonenmäßige verlieren. So ist es auch mit dem Rosengarten. Klein soll er sein, aufgeteilt; keine Riesenhochstämme, aber edle Sorten in kräftiger Ware soll er enthalten; dann können wir von einem Sondergarten sprechen. Aber es gibt noch so vie
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