Archive image from page 132 of Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer . deutscheforstbot1874nr Year: 1874 113 Auch sonst pflegt sie, wie oben S. 109 bemerkt, zwischen der Ringelstelle von Seitenästen und dem Stamme zu fehlen. Es giebt jedoch auch zahlreiche Fälle normaler aufsteigen- der Bewegung des Bildungssaftes, selbst wenn wir absehen von Gewächsen, deren gipfelständiger Blütenflor von den darunter befindlichen Blättern ernährt werden muss (Agave, Syringa u. s. w.). An Keimpfl


Archive image from page 132 of Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer . deutscheforstbot1874nr Year: 1874 113 Auch sonst pflegt sie, wie oben S. 109 bemerkt, zwischen der Ringelstelle von Seitenästen und dem Stamme zu fehlen. Es giebt jedoch auch zahlreiche Fälle normaler aufsteigen- der Bewegung des Bildungssaftes, selbst wenn wir absehen von Gewächsen, deren gipfelständiger Blütenflor von den darunter befindlichen Blättern ernährt werden muss (Agave, Syringa u. s. w.). An Keimpflanzen die sich anfänglich auf Kosten fleischiger Kotyledonen entwickeln, wandert deren Inhalt zu Entwicklung der ersten Blätter theil- weis aufwärts. Noch überzeugender ist ein unmittelbares Aufwärtswirken der Blätter an einseitig entnadelten jungen Föhren (Fig.). Sie setzen auf der ganzen entnadelten Seite nicht blos einen schwächern Holzring an, sondern treiben selbst an dem dar- über befindlichen Gipfel schwächere Schosse als auf der benadelten Seite. Wie wir früher den aufsteigenden Strom befähigt fanden abAveichende Bahnen einzuschlagen, so finden wir also auch beim absteigenden oder Bildungssaft Abweichungen von der Regel und ein mannigfaches Inein- andergreifen derselben. Sie führten zu mancherlei Hypothesen. Die off'enbare Thatsache dass sich der Bildungssaft nicht blos absteigend bewegen kann hat bereits Moldenhawer und Link ' annehmen lassen, dass sich das von den Blättern be- reitete Material zum Wachsthum des Baumes abwärts und aufwärts und in jeder sonstigen Richtung bewegen könne, je nach dem Orte wohin es vom Bildungstriebe gerufen werde. Ihre Annahme erklärt den vorhergehend geschilderten ein- seitigen Wuchs als Ausfluss eines partiellen normalen Ver- brauchs der in der Rinde aufgespeicherten Proteinstoflfe durch die sich darüber entwickelnden Zweige und Blätter. 1 Meyen, Physiologie, S. 342. Nördlinger, Forstbotanik. 8


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