. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 124 F. Beeide, Ich behalte mir vor, auf die Frage nochmals einzugehen, wenn unsere Beobachtungen an \'erschie- denen Gesteinen vorliegen werden, und beschränke mich hier darauf, den Gegensatz der Auffassung fest- zustellen und meine Meinung auszusprechen, daß angesichts vieler Tatsachen, welche chemische Umwand- lungen unter Erhaltung der Krystallstruktur bezeugen, die Annahme sekundärer Bildung aus dem Anor- thit-Silikat des Plagioklases die einfachere Auffassung zu sein scheint. Schachbrett-Albit. Eine besondere Ausbildung von al


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 124 F. Beeide, Ich behalte mir vor, auf die Frage nochmals einzugehen, wenn unsere Beobachtungen an \'erschie- denen Gesteinen vorliegen werden, und beschränke mich hier darauf, den Gegensatz der Auffassung fest- zustellen und meine Meinung auszusprechen, daß angesichts vieler Tatsachen, welche chemische Umwand- lungen unter Erhaltung der Krystallstruktur bezeugen, die Annahme sekundärer Bildung aus dem Anor- thit-Silikat des Plagioklases die einfachere Auffassung zu sein scheint. Schachbrett-Albit. Eine besondere Ausbildung von albitähnlichem Plagioklas beobachtet man in vielen Gesteinen, die einen ursprünglichen Gehalt an Kalifeldspat haben, und starker Umwandlung ausgesetzt waren. Hier findet oft eine Verdrängung des Kahfeldspat durch Natronfeldspat statt, wobei der neugebildete Natronfeldspat homoax zum ursprünglichen Kalifeldspat abgesetzt wird. Dieser Absatz besteht stets aus recht anorthitarmen Mischungen, wie die Bestimmung der optischen Eigenschaften zeigt, und ist durch eine eigentümliche Entwicklung der Zwillingsbildung nach dem Albit- gesetz ausgezeichnet. Die an Stelle des Kalifeldspates tretende Albitmasse ist nicht homogen, sondern zeigt sich aus meist ganz kurzen alternierenden Lamellen nach dem Albitgesetz zusammengesetzt. Während sonst Zwillings- Fig. 10. JfihoTdot/. Mikroklin mit perthitischen Albitbändern. Karlsbader Zwilling ungefähr parallel (100) geschnitten. (Vergl. Taf. I, Fig. 2 und 3.) lamellen nach dem Albitgesetz in der Regel ein Korn der ganzen Länge nach durchsetzen, sind die Lamellen hier häufig nicht viel länger als breit, wodurch in gewissen Schnitten eine an ein Schachbrett mahnende Zeichnung entsteht, wenn eine Schar der Zwillingslamellen auf dunkel gestellt wird. In Schnitten senkrecht zu M und P tritt diese Struktur am deutlichsten hervor. In Schnitten schief zu M entstehen fleckige verwaschene Polarisationsbilder. Es ist mir nicht unwahrscheinlich, da


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