. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gebärden mit dein Zeigefinger 67. Ursprung jedenfalls in der vorikonoklastisclien Zeit liegt. Das Zeigen war aber, wenig- stens seit dem IX. Jahrh., eine gewülinliclie Proplietengebärde im allgemeinen, sei es dass die Hinweisung den in otï'enen Büchern oder auf Seliriftbändern ') lesbaren Weis- sagungen selbst, deren daneben abgebildeter Erfüllung oder bildlich daigestellten Gleich- nissen (z. B. der „porta clausa" Hesekiels, XLIV, 2) galten. — Von den zeigenden Engeln soll weiter unten die Rede sein. Es ist ja möglich, dass ein früher
. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zwei Gebärden mit dein Zeigefinger 67. Ursprung jedenfalls in der vorikonoklastisclien Zeit liegt. Das Zeigen war aber, wenig- stens seit dem IX. Jahrh., eine gewülinliclie Proplietengebärde im allgemeinen, sei es dass die Hinweisung den in otï'enen Büchern oder auf Seliriftbändern ') lesbaren Weis- sagungen selbst, deren daneben abgebildeter Erfüllung oder bildlich daigestellten Gleich- nissen (z. B. der „porta clausa" Hesekiels, XLIV, 2) galten. — Von den zeigenden Engeln soll weiter unten die Rede sein. Es ist ja möglich, dass ein früher benutztes Motiv spon- tan wieder auftauchen kann, wenn es in dem gegebenen Falle nahe zur Hand liegt. So mag z. B. Eaffael oder der Schüler, dem er diese Aufgabe anvertraut hatte, die oben erwähnte Doppelgebärde Adams (Abb. (38) selbst erfunden haben. Immerhin zeigt aber schon in den venezianischen Mo- saiken vom XIII. Jahrh. der hier allerdings stehende Adam auf die ihm von Gott vorgestellte Eva (Rev. de l'art ehret., 1909, Abb. S. 350) und machte es gewiss schon in der (stark ruinierten) Miniatur der frühbyzantinisclien Cotton-Bibel, wel- che in den noch erhaltenen Teilen mit der Mosaik über- einstimmt (vgl. in meinen „Genesismosaiken", Taf. IX, 64 u. 65). Diese Komposition, nebst der Gebärde Adams, kehrt überraschend genau auch in karolingischen Bibeln der Pariser (f. lat. 1 =^ Abb. 96; nach Reprod. réduites, Taf. 2) und des Brit. Mus. zu London (Add. ) wieder. — Als aber das paradiesische Glück ein baldiges und schimpfliches Ende nahm, und Adam und Eva nach der Menschen Sitte, so gut es eben ging, sich selbst zu entschuldigen und einander und andere zu beschuldi- gen begannen, da zeigte er auf sie, sie wieder auf die Schlange, und zwar wenigstens schon in karolingischen Miniaturen (Bibel-Handschriften in London [Kunsthist. I5il(leibogen; Handausg. II, N:o 61] und Bamberg); spä- ter z. B. auf der ehernen Bernward-Thür v. J.
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