. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . ildet, zu gehen, undzwar zunächst nach dem Ort Scheschawän in der Land-schaft gleichen Namens. Ich hatte kaum diesen Wunschgeäussert, als sich auch alles einmüthig dagegen erhob:mein Soldat erklärte, er wäre für Tetuan und allenfalls dasnördlich davon liegende Andschira engagirt; der Chalif(Stellvertreter des Amil, d. i. Gouverneurs) erklärte, erkönne mich nicht dahin reisen lassen, die dortige Bevöl-kerung sei in vollem Aufruhr gegen den


. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . ildet, zu gehen, undzwar zunächst nach dem Ort Scheschawän in der Land-schaft gleichen Namens. Ich hatte kaum diesen Wunschgeäussert, als sich auch alles einmüthig dagegen erhob:mein Soldat erklärte, er wäre für Tetuan und allenfalls dasnördlich davon liegende Andschira engagirt; der Chalif(Stellvertreter des Amil, d. i. Gouverneurs) erklärte, erkönne mich nicht dahin reisen lassen, die dortige Bevöl-kerung sei in vollem Aufruhr gegen den Sultan und würdeeinen dahin kommenden Christen unfehlbar tödten; der spa-nische Consul meinte gleichfalls, er hätte eine Art Ver- 5* 68 Zweites Kapitel. antwortimg für mich und könne mir entschieden nur ab-rathen, ohne Erlaubniss des Chalifen zu gehen. Letzterererklärte endlich auf mein wiederholtes Drängen, er würdeeinen Brief an Sidi Muhamed Bargasch, den marokkanischenMinister in Tanger, senden und anfragen; gäbe derselbe dieErlaubniss, so könnte ich gehen, und er, der Chalif, würdemir dann auch Soldaten als Escorte Fig. i. liitiot aus der L vuu Tetuan. Um nun nicht nutzlos in Tetuan zu sitzen, unternahmich verschiedene Ausflüge in die Umgebung. Am 24. No-vember morgens brach ich in Begleitung eines Spaniers,der aber schon seit seiner frühesten Jugend in Tetuanlebt, Namens Cristobal Benitez, auf, um zunächst in die süd- Besuch der Kabyle Beni Madaan. 69 östlich gelegenen Berge zum Stamm der Beni Madaan zugehen. Diese Leute sind sehr verrufen und man erzähltemir in Tetuan, ich könne nur unter sehr starker Escortedahin gehen. Ich fand friedliche, harmlose Bauern, die frohsind, wenn man ihnen nichts thut. Sie wohnen in kleinen,30—50 Hütten umfassenden Dörfern, die meistens aufHügeln liegen, von denen man einen prächtigen Blick aufdie Tetuan umgebenden Berge hat. Die viereckigen Hüttensind nicht schön und bestehen aus gestampfter


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