. Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst. Botany, Economic; Ethnobiology; Plant remains (Archaeology); Ethnobotany; Botany. 53 — stehen ist. Dieses Dingzeichen, dem nicht selten auch ein Feldplan angefügt ist (Fig. 27), stellt fünf dem Boden ent- spriessende, langgestielte, glockenförmige Lotusblumen dar, von denen die beiden äusseren rechts und links in ihren Stielen geknickt, oft blütenlos sind oder Knospen tragen. Es führt die Bezeichnung RS = res, d. h. Süden, woraus zu


. Die Pflanzen im alten Aegypten : ihre Heimat, Geschichte, Kultur und ihre mannigfache Verwendung im sozialen Leben in Kultus, Sitten, Gebräuchen, Medizin, Kunst. Botany, Economic; Ethnobiology; Plant remains (Archaeology); Ethnobotany; Botany. 53 — stehen ist. Dieses Dingzeichen, dem nicht selten auch ein Feldplan angefügt ist (Fig. 27), stellt fünf dem Boden ent- spriessende, langgestielte, glockenförmige Lotusblumen dar, von denen die beiden äusseren rechts und links in ihren Stielen geknickt, oft blütenlos sind oder Knospen tragen. Es führt die Bezeichnung RS = res, d. h. Süden, woraus zu schliessen, dass der Lotus besonders im südlichen Teil Aegyp- tens stark verbreitet war. Die Nilgottheit trägt das Ding- zeichen als Diadem;') auch der Göttin Hathor ist dieser Schmuck eigen'-^) und den Kopfschmuck aegyptischer Köni- ginnen umwindet ein Flor von Blüten und Knospen. (Fig. 3L) In modifizirter, Fig. 28—30 wiedergegebenen Form illustrirt das Lotusblatt das Sprichwort der Aegypter: „Je mehrLotus^ desto mehr Jahressegen," denn es ist das Zeichen für 1000, und mit dieser Zahl verbindet der Aegypter den Begriff der Fülle und des Segens. Tritt das Dingbild als Landeszeichen auf, so ist die mittlere der langgestielten lilienartigen Blüten von der Uräusschlange ^) umwunden und erhebt sich durch diese zum Sinnbild der Unsterb- lichkeit (Fig. 32.) Darstellungen vollständiger Lotusblu- men, wie sie mit Blatt, Blüte und Knospe dem Grund des Gewässers entsteigen, be- gegnen uns nur selten. Eines der interes- santesten Gemälde dieser Art, das im Ori- : Lotusbiumen. ginal eine Höhe von 72 cm misst, schmückt Tempei zu Esneh. die Hinterwand des Tempels zu Esneh. Er zeigt eine. 1) Ramses-Stele aus Silsilis. (Champ. IT, 104.) 2) Tempel der Hathor in Philae (Champ. I, 77.) 3) Die Uräusschlange, aegyptisch Naja Haje, altaegyptisch: ärä d. h. die Aufgerichtete, die Emporsteigende (die Aspis der Griechen), findet sich, die Weltkugel rechts und


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