. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 558 VI. Kapitel. auch von der Körpergröße, indem die bedeutendere Muskelmasse eine Zunahme der sie versorgenden Rindenoberfäche verlangt. Das Groß- hirn eines Wals (547), eines Rindes und einer Ziege (545) besitzt z. B. recht gut entwickelte Windungen trotz geringer Intelligenz. Anderer- seits zwingen viele Beobachtungen zu der Annahme, daß ein Zusammen- hang zwischen dem Oberflächenrelief und der psychischen Entwicklungs- höhe besteht. Bei den Menschenaffen fehlt z. B. die untere Stirn- windung, welche beim Menschen (544) auf der
. Allgemeine Zoologie und Abstammungslehre. Evolution; Zoology. 558 VI. Kapitel. auch von der Körpergröße, indem die bedeutendere Muskelmasse eine Zunahme der sie versorgenden Rindenoberfäche verlangt. Das Groß- hirn eines Wals (547), eines Rindes und einer Ziege (545) besitzt z. B. recht gut entwickelte Windungen trotz geringer Intelligenz. Anderer- seits zwingen viele Beobachtungen zu der Annahme, daß ein Zusammen- hang zwischen dem Oberflächenrelief und der psychischen Entwicklungs- höhe besteht. Bei den Menschenaffen fehlt z. B. die untere Stirn- windung, welche beim Menschen (544) auf der linken Seite der Sitz des motorischen Sprachzentrums ist, und damit wohl auch die Erzeugung artikulierter Laute. Bei besonders hervorragenden Menschen zeigt der Stirnlappen häufig auffallend viele Furchen, und bei Musikern pflegen die obere und mittlere Schläfenwindung (540) und die benachbarte, zum Scheitellappen hinüberführende Region stark entwickelt zu sein. Um- Stirnf lint Ob. Zentrf. äi Sulc. pccr oulpit. •^c/UäfenlapV^'' \ \ ^^^- ^j'^ ^* SdllCCfWinclo Unt. ^^^läffiircli. Fig. 540. Menschliches Vorderhirn von der Seite, nach Edinger. c Zentrid- furche, ** oberes, unteres Knie derselben, fs, fi obere, untere Stirnfurche, / Lateral- furche, pcs, pci obere, untere Präcentralfurche, ssp Fissura suprasylvia posterior (obere Schläfen furche). Sy Fissura Sylvii. gekehrt geht aus dem Schädel des Eiszeitmenschen hervor, daß bei ihm der Stirnlappen kleiner war und wegen geringerer Entfaltung des Sprach- zentrums mit dem Schläfenlappen einen größeren Winkel bildete als jetzt. Bezüglich der Homologisierung der Furchen bestehen noch viele Schwierigkeiten, aber es kann keinem Zweifel unterliegen, daß sie sich in den Hauptzügen durchführen läßt, und daß die Windungen nicht unabhängig in jeder Ordnung erworben wurden. Alle Säuger haben drei „Primi tivfurchen": die Fissura hippo campi, die Fiss. rhinalis (Fovea limbica) und die
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