. Geschichte des Kostüms. und vorn in eine Spitzeauszieht, vgl. Tafel 112. Unter der friedlichen Tracht barg sich im Quattrocento oft genug ein vor-sichtiges Kettenhemd, das manchen unvermuteten Dolchstoß vergeblich machte oderwenigstens abschwächte. Soweit der Metallschutz des Kriegers sichtbar wird, lösenschon im 14. Jahrhundert Schienen für die Glieder das Kettengeringel ab, und imi5. Jahrhundert wird der Ringelpanzer auch für den Rumpf durch Plattenpanzer er-setzt. Über diesen zieht man dann den Waffenrock mit halblangen oder gar keinenÄrmeln. Die Vornehmen vergolden gern die panzernden Ei


. Geschichte des Kostüms. und vorn in eine Spitzeauszieht, vgl. Tafel 112. Unter der friedlichen Tracht barg sich im Quattrocento oft genug ein vor-sichtiges Kettenhemd, das manchen unvermuteten Dolchstoß vergeblich machte oderwenigstens abschwächte. Soweit der Metallschutz des Kriegers sichtbar wird, lösenschon im 14. Jahrhundert Schienen für die Glieder das Kettengeringel ab, und imi5. Jahrhundert wird der Ringelpanzer auch für den Rumpf durch Plattenpanzer er-setzt. Über diesen zieht man dann den Waffenrock mit halblangen oder gar keinenÄrmeln. Die Vornehmen vergolden gern die panzernden Eisenteile und lassen sieauch wohl ätzen oder gravieren. — Die Eisenhaube begegnet noch in der älterenWeise kegelig spitz, mit Kinnband und auch mit beweglichen Nackenschienen, odersie kommt auch flacher vor. Bemerkenswert sind die großen Stellschilde auf unsererTafel, welche dem einfachen Krieger die geringere Sicherheit w^ett machten, die ihmanstatt des Panzers ein bloßes dickes Wollkleid oder Lederkleid ITALY o 109 ITALIEN-FRÜHRENAISSANCE I350-J450 J 2 3 4 5 6 7 8 9 Der früher besprochene Überwurf oder Mantel (Texte 107 und 108) wird nochauf dieser Tafel in weiteren Beispielen seiner Ausstattung vorgeführt. Unnötig zusagen ist, daß auf deren Mannigfaltigkeit in erster Linie der Stand der betreffendenPersonen sowie der bald würdigere, bald reichere Eindruck, welchen sie suchten,ihren Einfluß übten. Die Figuren der Tafel sind durchweg den originalen Gemälden des Trecentound Quattrocento nachgezeichnet. Fig. l. Jüngerer Mann aus der Mitte des J4. Jahrhunderts. In diesem Falle istnicht der erwähnte Überwurf dargestellt, sondern noch der gegürtete langeRock, der dann im Lauf des Jahrhunderts mehr und mehr dem verkürztenRocke weichen mußte. Es befindet sich also kein weiterer Anzug unter diesemKleide. Entsprechend erlaubt es sich lebhafte Töne und auch — als einenicht so häufige Außergewöhnlichkeit — die von stutzerhaften jüngerenPersonen


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