. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 28 Die Gartenwelt. 385 sich auch fest und kernig ist, findet sich noch gesunde, kräftige Rindenschicht. Ebenso geht es auch mit der Obstbaumpflege. Mangelt es dem Baume an Wasser und Nährstoffen, vor allem an Kali und Phosphorsäure, so beginnt er zu kränkeln, und diese innere Schwächung zeigt sich auch in der äußeren Rindenbildung. Ueberall dort, wo wir die Sortenwahl nach Boden und Klima anpaßten und dem Baum durch richtigen Standort und Sorge für ausreichende Ernährung eine Frohwüchsigkeit sicherten, da finden wir glattrindige Stämme, deren satt- grünschwar


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 28 Die Gartenwelt. 385 sich auch fest und kernig ist, findet sich noch gesunde, kräftige Rindenschicht. Ebenso geht es auch mit der Obstbaumpflege. Mangelt es dem Baume an Wasser und Nährstoffen, vor allem an Kali und Phosphorsäure, so beginnt er zu kränkeln, und diese innere Schwächung zeigt sich auch in der äußeren Rindenbildung. Ueberall dort, wo wir die Sortenwahl nach Boden und Klima anpaßten und dem Baum durch richtigen Standort und Sorge für ausreichende Ernährung eine Frohwüchsigkeit sicherten, da finden wir glattrindige Stämme, deren satt- grünschwarze Rindenfärbung die innere Gesundheit des Stammes anzeigt. Werden dann solche Bäume alt, so wird die Rinde zwar borkig und rauh, aber diese Veränderung ist eine natür- liche Alterserscheinung, und es bietet auch eine solche Alters- borke, die mehr oder weniger als abgestorbene Rindensubstanz anzusprechen ist, den Flechten und Moosen nicht so geeignete Nährböden, als die noch lebende Borke junger Bäume. In richtig angelegten Obstplantagen soll daher der Obst- baumkratzer ein unbekanntes Instrument sein. Erübrigt sich das Reinigen der Baumrinde, so ver- liert auch der Kalkanstrich an Bedeutung. Mit Recht betonte man früher den Schutz der Bäume vor Frostschäden durch den Kalkanstrich. Der seiner Rinde zum größten Teile durch den Kratzer be- raubte Stamm, dazu noch durch die scharfen Ränder des Kratzers auch noch in seiner Cambiumschicht verletzt, be- durfte dringend eines Schutzes, nicht nur vor Frösten, sondern auch vor rauhen Winden. So werden wir uns vielleicht aus der Praxis erinnern, daß sich ein einmal gekratzter Baum immer rascher nach dem zweiten und jedem weiteren Kratzen mit Baumschmarot- zern bedeckte, weil die durch das Reinigen geschwächte Rinde dem An- griffe der Baumschmarotzer nicht mehr .so energischen Widerstand entgegen- setzen kann. Wie steht es nun weiter mit dem Nutzen des Kalkanstriches als Ver- tilgungsmittel von Insekteneiern


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