. Die Gartenwelt. Gardening. Matricaria Mondeana fl. pl. Im Palmengarten zu Frankfurt a. M. für die „Gartenwelt" photographisch aufgenommen. halbe Stunde von hier am buschigen Wiesenrand geholt habe. — Großes Erstaunen! — Und ähnliche Beurteilungen mancher anderen heimischen Schönen hat gewiß schon jeder gehört, der Freude an ihnen hat und sich die Mühe machte, sie „in Kultur zu nehmen" ! Was läßt sich nicht bei guter Garten- pflege aus manch' heimischem Kraut machen? Nach vielerlei Richtungen hin kann manches un- beachtete Ding „verbessert" und „veredelt" werden, so daß es


. Die Gartenwelt. Gardening. Matricaria Mondeana fl. pl. Im Palmengarten zu Frankfurt a. M. für die „Gartenwelt" photographisch aufgenommen. halbe Stunde von hier am buschigen Wiesenrand geholt habe. — Großes Erstaunen! — Und ähnliche Beurteilungen mancher anderen heimischen Schönen hat gewiß schon jeder gehört, der Freude an ihnen hat und sich die Mühe machte, sie „in Kultur zu nehmen" ! Was läßt sich nicht bei guter Garten- pflege aus manch' heimischem Kraut machen? Nach vielerlei Richtungen hin kann manches un- beachtete Ding „verbessert" und „veredelt" werden, so daß es in Gärten, manierlich angepflanzt, kaum wiedererkannt wird, wie im Falle unserer heimischen „Wiesen- raute", deren es ja eine ganze Anzahl von Arten gibt, deren holdeste aber unstreitig die „akeleiblättrige" ist. Nicht nur erheblich üppigere Laub- und Schaftentfaltung er- zielt hier die Gartenpflege, reicher wird der Flor und kraftvollere, feurigere Töne treten auf, zumal bei Vervielfältigung durch Aus- saat und sorgsame Auslese. So ist denn auch die Farbenskala bei unserer Wiesenschönen bereits eine ziemlich weite geworden: Von reinweiß gibt es alle Ueber- gänge und Zwischenstufen nach lila und rosa bis zu kräftigem Karmin, genau dieselbe Tonleiter wie sie Georg Arends' Fleiß und Blick an der heute unent- behrlichen Primula obconica hervorgezaubert hat. Die holden, dichtgedrängten und doch leichten Feder- rispen, die wir bewundern, haben vorzeitig ihre unscheinbaren Kronkelchblätter verloren; die massenhaften, zierlichen Staub- blätter haben deren Rolle übernommen. Ihre weißlichen, lila oder roten Staubkölbchen geben den Ton an, üben die blendende Wirkung auf Mensch und Tier aus und bringen den zündenden Zauber im Park und Strauß hervor. Wie wenige Stauden bringt unsere Wiesenraute eine zierliche und schillernde Abwechslung in den Kranz der derben, volleren Kronen der Trollius, Päonien, Mohn u. a. m., zu deren Blütezeit


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