. Annalen des Naturhistorischen Hofmuseums. K. K. Naturhistorisches Hofmuseum (Vienna, Austria); Natural history. Indischer Volksschmuck und die Art ihn zu trafen. 293 Diese erweiterten Ohrläppchen scheinen ein Ueberrest des Costümes aus alten Zeiten zu sein. Buddha wird bekanntlich stets mit solchen Ohren, wenn auch ohne darin gehängten Schmuck abgebildet. (Er hat sich eben, um seine weltabgekehrte Sinneswandlung auch äusserlich zu zeigen, alles Schmuckes begeben.) Auf den ältesten Fresken, die uns in den Felsentempeln von Adschanta erhalten sind und welche vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis


. Annalen des Naturhistorischen Hofmuseums. K. K. Naturhistorisches Hofmuseum (Vienna, Austria); Natural history. Indischer Volksschmuck und die Art ihn zu trafen. 293 Diese erweiterten Ohrläppchen scheinen ein Ueberrest des Costümes aus alten Zeiten zu sein. Buddha wird bekanntlich stets mit solchen Ohren, wenn auch ohne darin gehängten Schmuck abgebildet. (Er hat sich eben, um seine weltabgekehrte Sinneswandlung auch äusserlich zu zeigen, alles Schmuckes begeben.) Auf den ältesten Fresken, die uns in den Felsentempeln von Adschanta erhalten sind und welche vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. zurückgreifen, haben alle Figuren solche Ohren und ist der Schmuck den tamilischen am ähnlichsten. Besonders häutig sieht man auf diesen Fresken Ringe durch das Ohrläppchen gesteckt, die ich nach der Malerei für Elfenbein halte (Fig. 3). Auch die alten Dichter erwähnen der bis an die Schultern ausgezogenen Fig. iG. Schmuck der Tamilen. a Nasenschmuck für den Nasenflügel, b Nasenschmuck für die Nasenscheidewand, c. d Knopf für den zweiten Nasen- Hügel, e Ohrring, / Schmuck für den oberen Rand der Ohrleiste, g desgleichen von Männern und Frauen getragen. Letztgenannten ganz ähnlich sind Metallringe oder spiralförmig gewundene Streifen aus Holzbast (Fig. 6, 7), welche bei den Tamilenfrauen der ärmsten Classen sehr häufig zu finden sind. Ausserdem kommen auf den Fresken in Adschanta noch Ohrringe, welche den singhalesischen ganz ähnlich sind, vor. Die wohlhabenderen Classen sind sehr erfinderisch in den Formen und der Art, wie der Schmuck am Ohre befestigt wird, wie aus den Figuren 8, 9, 10 zu entnehmen ist. Alle Schmuckgegenstände bleiben sich im Wesentlichen durch ganz Süd-Indien gleich und erleiden nur geringe Variationen. Madras, Tanjore, Tritschinapali, Madura sind in dieser Beziehung ziemlich gleichartig. Der Ohrschmuck wird zuweilen noch durch glockenförmige Anhängsel, mit Perlen verziert, ergänzt (Fig. 15 und 1


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