. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Studien über Flugsanrier. 445 Fig. 40. Wie verschiedenartige Deutung die Entwicklung der Flughand zuläßt ergibt sich also daraus, daß der Schwund eines Strahles bald auf der Innen- bald Außenseite angenommen und der <• Spannknochen« bald als Daumenrudiment, bald als Sesambein, Pisiforme oder Sehnenverknöcherung erklärt wird. Alle diese Deutungen sind durch verschiedenartigste Beweisführung gestützt worden. Die Auffassung, fünf Strahlen seien ausgebildet, lehnte sich an die Entwicklung der Lacerülier an. Am prägnantesten hat v. Z


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. Studien über Flugsanrier. 445 Fig. 40. Wie verschiedenartige Deutung die Entwicklung der Flughand zuläßt ergibt sich also daraus, daß der Schwund eines Strahles bald auf der Innen- bald Außenseite angenommen und der <• Spannknochen« bald als Daumenrudiment, bald als Sesambein, Pisiforme oder Sehnenverknöcherung erklärt wird. Alle diese Deutungen sind durch verschiedenartigste Beweisführung gestützt worden. Die Auffassung, fünf Strahlen seien ausgebildet, lehnte sich an die Entwicklung der Lacerülier an. Am prägnantesten hat v. Zittel (1882, p. 54) die Deutung des »Spannknochens« als Daumen- rudiment begründet: »er tritt über dem Radiale in die Handwurzel ein, und hat mit dem eigentlichen Patagium nichts zu tun; er lenkt im Carpns dort ein, wo bei Lacerten das Metacarpale des Daumens einlenkt«; überhaupt ähnle ihr Carpns sehr jenem der Pterosaurier und so erschiene diese Deutung des »Spannknochens« als Daumen-Metacarpus kaum zweifelhaft. Dagegen ist zu bemerken, daß der Spannknochen gar nicht in die Handwurzel eintritt, sondern diskret bleibt. Er artikuliert entweder direkt (ältere Rhamphorhynchiden, Fig. 24 — 27) mit ihm oder indirekt durch ein Zwischenstück, und zwar teils mit ihm allein, teils noch mit der distalen Carpal-Reihe (jurassische und cretazische Pterodactylen, Fig. 28 — 36). Je nach der Bean- spruchung wird also Gestalt, Stellung und Articulationsmöglichkeit variiert. J aekel (1915, p. 6, Fig. 2) faßte dagegen das abge- gliederte Pteroidstück, das erst bei der jüngeren Pterosaurier- Gruppe auftritt und bei der älteren noch fehlt, schematisch als Radiale auf und dies aus der Erwägung, daß der Flugapparat sich auf die ulnare Linie stütze, weshalb sich das Ulnare durch ein hüermedium vergrößert habe, das Radiale dagegen werde hinausgedrängt. Faßt man nun den Spannknochen als radial- stehende Neubildung auf, dann stehen dem die Beobachtungen entge


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