. Die Gartenwelt . Stanhopea eburnea nach 1/.2 jähriger Zimmerkultur habe aufnehmen können, z. B. Jonopsis paniculata, eine Rodri- gu'ezia (Burlingtonia) spec, Onci- dium Papilla (Venezuela), letztere beiden wiederholt. Ich bin von Liebhabern in- zwischen mehrfach gefragt worden, aufweiche Weise ich meine Kultur- erlolge mit Pflanzen erziele, die häufig durch den langen Transport stark mitgenommen zu sein scheinen. Das läßt sich nicht in kurzem so genau beantworten. Ein Teil des Geheimnisses liegt darin, jede Pflanze, die ich be- komme, genau daraufhin anzu- sehen, wie ihre biologischen Wachst


. Die Gartenwelt . Stanhopea eburnea nach 1/.2 jähriger Zimmerkultur habe aufnehmen können, z. B. Jonopsis paniculata, eine Rodri- gu'ezia (Burlingtonia) spec, Onci- dium Papilla (Venezuela), letztere beiden wiederholt. Ich bin von Liebhabern in- zwischen mehrfach gefragt worden, aufweiche Weise ich meine Kultur- erlolge mit Pflanzen erziele, die häufig durch den langen Transport stark mitgenommen zu sein scheinen. Das läßt sich nicht in kurzem so genau beantworten. Ein Teil des Geheimnisses liegt darin, jede Pflanze, die ich be- komme, genau daraufhin anzu- sehen, wie ihre biologischen Wachstumsverhältnisse an Ort und Stelle gewesen sein mögen. Ich generalisiere nicht und schwöre deshalb auch nicht auf ein einziges Kultursubstrat, wie Polypodium- faser als Unterlage. Jede Pflanze wird von mir zunächst auf den Bau ihrer Wurzeln geprüft. Es läßt sich an den importierten Exemplaren vielfach recht gut erkennen, ob sie ihrer Unterlage nur ganz lose aufsaßen, wie ich das zum Beispiel für Gomeza- Arten kennen gelernt habe, ob sie ihre Wurzeln auf ihrem Substrat, zum Beispiel der Baumrinde, oberflächlich fest- hefteten, wie Pleurothallis oder Sophronitis, oder ob sie, wie einige andere Pleurothallis-Arten, sich auf den Luftwurzeln anderer Orchideenarten ansiedelten, oder ob sie ihre Wurzeln unter Flechten und Moose senden, welche die Stämme be- decken, z. B. Leptotes, ob sie selbst befähigt sind, reichliche Mengen Humus in ihrem Wurzelgeflecht zu sammeln, oder ob sie sich Holzerde aus vermodernden Stämmen zunutze machen, wie ich das bei Catasetum beobachtet habe. Es lassen sich bei dieser Betrachtung mancherlei Anhalts- punkte gewinnen, deren Beachtung von vornherein erhöhte Gewähr für einen guten Erfolg verspricht. Als ich solche Fingerzeige an den Importen noch nicht beachtete, wie im Anfang meiner Kulturversuche, erntete ich häufiger Mißerfolge. Es ist freilich nicht immer leicht, ohne eigene praktische biologische Erfahrungen an Ort und Stelle ge


Size: 2156px × 2317px
Photo credit: © The Bookworm Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18