. Denkschriften - Ãsterreichische Akademie der Wissenschaften. Kristalltrachten des Zinnsteines. 617 hatten, alle zu ihrem Ansatz nötigen Bewegungen auszuführen. Die Konzentrationsströme scheinen schwach und langsam gewesen zu sein, eine besonders hervorstechende Strömungsrichtung kann sich dabei kaum entwickeln. Die Kristalle zeigen auch alle eine auffallende Gleichheit der Zentraldistanz, also das Vorherrschen von Trachten, welche den Grundtypen zukommen oder ihnen sehr nahe stehen. Viel- leicht hegt in der besonders geringen Kristallisationsgeschwindigkeit ein Grund für das Auftreten d
. Denkschriften - Ãsterreichische Akademie der Wissenschaften. Kristalltrachten des Zinnsteines. 617 hatten, alle zu ihrem Ansatz nötigen Bewegungen auszuführen. Die Konzentrationsströme scheinen schwach und langsam gewesen zu sein, eine besonders hervorstechende Strömungsrichtung kann sich dabei kaum entwickeln. Die Kristalle zeigen auch alle eine auffallende Gleichheit der Zentraldistanz, also das Vorherrschen von Trachten, welche den Grundtypen zukommen oder ihnen sehr nahe stehen. Viel- leicht hegt in der besonders geringen Kristallisationsgeschwindigkeit ein Grund für das Auftreten der Kniezwillinge. Diese bieten die für die Fixierung der zweiten Bissektrix als bevorzugte Wachstumsrichtung stabilste Lage (vgl. Tracht II Böhmen). Die langsamen Strömungen mögen den Zwillingskeimen Zeit zum Aufsuchen dieser besonders günstigen Lage gegönnt haben. Mit Ausnahme der Schwalbenschwanzzwillinge sind die Zwillinge «durchwegs Abkömmlinge mehr minder kurzsäuliger Normalkristalle. Während an den Cornwaller Erzen die Zwillinge immer bedeutende Wachstumsstörungen zeigen, ist dies bei den böhmischen Zinnsteinen nicht so ausgeprägt. Vor allem ist die Scheidung der »empfindlichen« und »unempfindlichen« Zone kaum erkennbar. Der Grund dürfte in der Art des Aufwachsens liegen. Nach Kreutz ist die Verzerrung umso heftiger, je kleiner der Winkel der Normalen gegenüber der zweiten Bissektrix ist. Das scheint für die Schwalbenschwanzzwillinge zu gelten, wo die Pyramiden ihrer Lage nach bedeutend rascher gewachsen sind als die sonst so empfind- lichen Prismen. Die Kopfzwillinge zeigen dagegen eine entschiedenere Bevorzugung der empfindlichen Zone, als der Spaltflächenzone. Ein Vergleich der Frontalebenen von Knie- und Kopfzwillingen (Fig. 28) lehrt, daà die Angabe des »Winkelabstandes« einer Flächennormalen gegen die zweite Bissektrix allein irreführend werden kann Fig. 28. y. â \j - i was ~sJCJ
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