. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 389 nervösen Apparates dagegen immer eine auffallende Asymmetrie auf- weisen. Bekanntlich liegt der Eintritt des Opticus im Wirbeltierauge asymmetrisch, wodurch auch eine Asymmetrie der Netzhaut (der Ver- zweigung der Opticusfasern) bedingt wird; auch der Wall um die Fovea ist insofern asymmetrisch, als er nach der nasalen Seite hin höher ist als nach der temporalen. Wenn man diese Asymmetrie durch das notwendige Lageverhältnis der Papille zum gelben Fleck vielleicht erklären könnte, so scheitert dieser Erklärungsgrund bei de


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 389 nervösen Apparates dagegen immer eine auffallende Asymmetrie auf- weisen. Bekanntlich liegt der Eintritt des Opticus im Wirbeltierauge asymmetrisch, wodurch auch eine Asymmetrie der Netzhaut (der Ver- zweigung der Opticusfasern) bedingt wird; auch der Wall um die Fovea ist insofern asymmetrisch, als er nach der nasalen Seite hin höher ist als nach der temporalen. Wenn man diese Asymmetrie durch das notwendige Lageverhältnis der Papille zum gelben Fleck vielleicht erklären könnte, so scheitert dieser Erklärungsgrund bei den Kephalopoden, wo das optische Ganglion aus scheinbar unbegreiflichen Gründen stark asymmetrisch zum Auge orientiert ist (vgl. Fig. 1). Auch das zweite optische Ganglion aller Arthropoden (und auch die ihm nachfolgenden Ganglien) liegen stark asymmetrisch dem Auge gegenüber. Es sei schließlich bemerkt, daß auch sehr einfache Augentypen, wie z. B, das Auge der Schnecke, ein asymmetrisch orientiertes Ganglion besitzen. Auf die allgemeinen Ursachen dieser Asymmetrie soll bald eingegangen werden; jetzt wollen wir nur bemerken, daß mit ihr immer eine asymmetrische Lage der beiden von uns oben erwähnten plexiformen Schichten zu- sammenhängt. Doch wir wollen jetzt zur Analyse der Bipolaren und ihrer Ana- loga schreiten. Diese Leitungsbahn ist im gesamten Tierreich nach einem einheitlichen, bisher unbeachteten Gesetz gebaut: die Länge der einzelnen Nervenfasern zwischen den zwei er- wähnten Schichten ist nämlich nicht zufällig, sondern steigt von einem Minimum, das sich an einer bestimmten Stelle befindet, bis zu einem Maximum und läuft dabei eine Keihe von immer längeren Fasern hindurch, die im Räume ganz bestimmt verteilt sind. Diese Leitungs- bahn ist bei verschiedenen Tiertypen verschieden gebaut; allein die erwähnte Gesetzmäßigkeit wird immer auf diese oder jene Art erreicht. Der einfachste von mir ermittelte Fall ist bei niederen Krustaceen (und bei einige


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