. Lehrbuch der orthodontie fur studierende und zahnartze mit enschluss der geschichte der orthodontie. erscheint. Schließlich kann der Oberkiefer durchkrankhafte Zustände in der Entwicklung zurückgeblieben sein,während der Unterkiefer sein normales Wachstum beibehalten 106 III. Ätiologie der Stellungsanomalien. hat. Es kann aber auch ein übermäßiges Wachstum des Unter-kiefers, dessen Grund ebenfalls meist pathologisch sein wird, dieSchuld am ganzen Übel tragen. Auch dem Aufbiß und Kreuzbiß liegen in den weitausmeisten Fällen dieselben Ursachen zugrunde. So beobachtenwir auch im Milchgebiß nich


. Lehrbuch der orthodontie fur studierende und zahnartze mit enschluss der geschichte der orthodontie. erscheint. Schließlich kann der Oberkiefer durchkrankhafte Zustände in der Entwicklung zurückgeblieben sein,während der Unterkiefer sein normales Wachstum beibehalten 106 III. Ätiologie der Stellungsanomalien. hat. Es kann aber auch ein übermäßiges Wachstum des Unter-kiefers, dessen Grund ebenfalls meist pathologisch sein wird, dieSchuld am ganzen Übel tragen. Auch dem Aufbiß und Kreuzbiß liegen in den weitausmeisten Fällen dieselben Ursachen zugrunde. So beobachtenwir auch im Milchgebiß nicht allzu selten jene drei Arten vonVorstehen des Unterkiefers. Die Abbildung 65 gibt einenAufbiß im Milchgebiß wieder. (Den betreffenden Schädel einesetwa vier- bis fünfjährigen Kindes verdanke ich dem KollegenDr. Dependorf, Jena.) Besonders auffällig ist hier die verhältnis-mäßig mächtige Entwicklung des Unterkiefers. Der Kieferwinkelist extrem stumpf, der Kinnteil springt stark vor und hat diefür den Aufbiß und besonders für den Überbiß typische, spitzzulaufende Fig. 66. Die Fig. 66 u. 67 zeigen den Ober- und Unterkiefer vonder Kaufläche. Während der Zahnbogen im Oberkiefer fastnormale Form aufweist, ist der Zahnbogen des Unterkiefers imBereiche der Vorderzähne größer als der des Gegenkiefers, einUmstand, der zu dieser Bißanomalie führen muß. (Vergl. hierzunormales Milchgebiß Fig. 23 und 2t.) Die Progenie kann auch erworben werden infolge von Narben-kontraktur. Hierher gehört ein von J. Tomes beschriebener Fall,wo infolge von Narbenkontraktur bei ausgedehnter Verbrennungam Halse eine bedeutende Dislokation des Unterkiefers stattfand. Ein exzessives Wachstum des Unterkiefers kann einmal den III. Ätiologie der Stellungsanomalien. 1Q7 Unterkiefer und Alveolarfortsatz betreffen und zweitens die Unter-kieferäste allein, die dann mit dem Kieferkörper einen allzustumpfen Winkel bilden; jedenfalls wird hierbei der Unterkieferden Oberkief


Size: 1783px × 1402px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, bookidlehrbuchdero, bookyear1906