. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. llon seineRinderheerde. Und ein köstlicher Schelm von einem Knabenist auch das Marmorköpfchen Fig. 266. 2GT. Als Kinderbildner ist der Künstler Boethös bekannt,der am passendsten hier eingefügt wird; seine Zeitbestim-mung isl äussersl unsicher, auch seine Heimat. Tansaniasnennt ihn Karchedonier, das wäre Karthager; Neuere machenihn zum Chalkedonier, das ist Kalchedonier. Sein neugebor-ner Asklepios wird inhaltlich anders, aber künstlerisch nichtminder gui charakterisirl gewesen sein als das Hermesköpf-chen. Sein Hauptwerk war ein »


. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. llon seineRinderheerde. Und ein köstlicher Schelm von einem Knabenist auch das Marmorköpfchen Fig. 266. 2GT. Als Kinderbildner ist der Künstler Boethös bekannt,der am passendsten hier eingefügt wird; seine Zeitbestim-mung isl äussersl unsicher, auch seine Heimat. Tansaniasnennt ihn Karchedonier, das wäre Karthager; Neuere machenihn zum Chalkedonier, das ist Kalchedonier. Sein neugebor-ner Asklepios wird inhaltlich anders, aber künstlerisch nichtminder gui charakterisirl gewesen sein als das Hermesköpf-chen. Sein Hauptwerk war ein »Knabe, der eine Gans würgt«;mehrere Wiederholungen eines solchen Typus dürfen wir aufdas Weik des Boethos als auf ihr Original zurückführen, jeden-falls auf ein Original der hellenistischen Zeit. Der strammeJunge fühlt sich als ein ganzer Hehl (Fig. 268). Diesem Genre-bild Hessen sich uoch manche andere und nicht minder anmuthige Kinderfiguren und Kinder-gruppen zur Seite stellen, deren Typen in der Diadochenzeit geschaffen sein müssen, wenn. München. Null li Epoche des Hellenismus. 339 auch die erhaltenen Exemplare späteren Datums sind. So das Berliner mit Knöcheln spie-lende Mädchen, oder die zwei raufenden Knaben des British Museum. Ein ferneres Werkdes Boethos war ein nacktes hockendes Knäbchen, welches zu Füssen eines Aphroditebildesim Heräon zu Olympia aufgestellt war. An der Erde kauernde Knäbchen und Mädchen (schonin dem ReliefS. lil war das gleiche Schema beabsichtigt) sind in Marmor zahlreich erhalten,meist Votivbilder, dergleichen der Eileithyia und anderen Göttinnen der Frauen- und Kinder-weit geweiht wurden. Man bemerkt hier wiederum, wie alte Typen von Geschlecht zu Ge-schlecht überliefert werden, jede Künstlergene-ration nach ihrem Sinn sie umgestaltet und sodie Typen im Flusse erhält, sie vor dem Schick-sal bewahrt, zu erstarren und dem lebendigenVolksbewusstsein entfremdet zu werden. Einanderes Beispiel bietet der Dornauszieher,wel


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