. Die stämme der wirbeltiere. Evolution; Paleontology; Vertebrates. Reptilia. 533 Auffallend ist die große Länge des Unterarmes (vgl. Fig. 423). Die kleine Hand war mit scharfen Krallen bewehrt und die Finger wurden gespreizt gehalten. Die Gesamtanpassung des Reptils erinnert in hohem Grade an den Habitus von Otocryptis bivittata (ein springender, arbo- rikoler Agamide von Ceylon).1 Die Reduktion der fünften Zehe sowie die Gesamtverhältnisse der Gliedmaßen sind fast genau dieselben. Ich meine daher, daß wir nicht gezwungen sind, für Scleromochlus eine fallschirmtierartige Lebensweise anzunehme


. Die stämme der wirbeltiere. Evolution; Paleontology; Vertebrates. Reptilia. 533 Auffallend ist die große Länge des Unterarmes (vgl. Fig. 423). Die kleine Hand war mit scharfen Krallen bewehrt und die Finger wurden gespreizt gehalten. Die Gesamtanpassung des Reptils erinnert in hohem Grade an den Habitus von Otocryptis bivittata (ein springender, arbo- rikoler Agamide von Ceylon).1 Die Reduktion der fünften Zehe sowie die Gesamtverhältnisse der Gliedmaßen sind fast genau dieselben. Ich meine daher, daß wir nicht gezwungen sind, für Scleromochlus eine fallschirmtierartige Lebensweise anzunehmen, wenn auch aus analog ge- bauten Typen Fallschirmreptilien sehr leicht entstehen konnten.— Scleromochlus Taylori (nur eine Art bekannt) Fig. 423).. Fig. 423. Rekonstruktion von Scleromochlus Taylori, A. S. Woodward, aus dem Stagonolepis- sandstein (mittlere Trias) von Lossiemouth bei Elgin (Schottland). Ungefähr 1'., nat. Gr. (Nach F. von Huene, 1914.) XIX. Ordnung: Crocodilia. Die Krokodile bilden eine sehr einseitig spezialisierte Ordnung der Reptilien, die nur einen geringen Formenschatz umfaßt und deren Spezialisationen sich in relativ sehr engen Grenzen bewegen. Sie besitzen sämtlich die Körperform, die vom Nilkrokodil allgemein bekannt ist und die Unterschiede kommen äußerlich fast nur in der verschiedenen Länge der Schnauze und in der verschiedenen Länge des Schwanzes zum Ausdruck. Die überwiegende Mehrzahl der Krokodile der Vor- zeit war an das Leben in Sümpfen, Strömen und Seen, also an das Leben im Süßwasser angepaßt und eine ausgesprochen marine Lebens- weise ist nur bei den erloschenen Familien der Teleosauriden und der Geosauriden nachweisbar, welche im allgemeinen Bau des Körpers und der Schädelform Ähnlichkeiten mit den Parasuchiern aufweisen, aber von diesen durch tiefgreifende morphologische Gegensätze weit ver- schieden sind. Die wichtigsten Kennzeichen der Krokodile bestehen in der Lage der äußeren Nasenlöcher und ihrer Versch


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