Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 458 Die elektromotorischen Wirkungen pflanzlicher Zellen. wie bei von vorneherein einsteigendem Blattstrom: die positive Ober- seite wird plötzlich negativ gegen die Unterfläche, so dass der Blatt- strom wieder einsteigend wird. Es lässt sich also sagen, dass die untere Blatt fläche um so weniger positiv resp. um so mehr negativ erscheint, je längere Zeit seit der letzten Reizung verflossen ist. Der Ruhestrom erscheint daher durchaus abhängig von vorhergehenden Reizungen des Blattes und ist bei einsteigender Richtu


Elektrophysiologie (1895) Elektrophysiologie elektrophysiolog00bied Year: 1895 458 Die elektromotorischen Wirkungen pflanzlicher Zellen. wie bei von vorneherein einsteigendem Blattstrom: die positive Ober- seite wird plötzlich negativ gegen die Unterfläche, so dass der Blatt- strom wieder einsteigend wird. Es lässt sich also sagen, dass die untere Blatt fläche um so weniger positiv resp. um so mehr negativ erscheint, je längere Zeit seit der letzten Reizung verflossen ist. Der Ruhestrom erscheint daher durchaus abhängig von vorhergehenden Reizungen des Blattes und ist bei einsteigender Richtung in gewissem Sinne als Nachwirkung derselben aufzufassen. Es ist klar, dass unter diesen Umständen das Studium der Reiz- erfolge dem der Ruhewirkungen eigentlich vorausgehen muss. Leitet man von der Ober- und Unterfläche eines Blattflügels ab, indem die eine unpolarisir- bare Elektrode zwischen den 3 sensitiven Haaren, die andere gerade gegenüber auf der unteren (äusseren) Fläche angelegt wird, und reizt man den anderen Blattflügel mechanisch oder elektrisch, wie dies in bei- stehender Figur 143 angedeutet ist, so tritt jedesmal eine doppelsinnige Schwankung auf, welche mittels des Capillarelektrometers Fig. 144. Photographische Darstellung der Schwankungen des einsteigenden Blattstromes bei elektrischer Reizung des einen Flügels. Die Unterbrechungen der schwarzen Linie entsprechen Oetifnungen des primären Kreises des Inductionsapparates. Zeitintervall je zweier Reizungen etwa 5 See. Geschwindigkeit der Platte im Mittel 1 cm in 2 See. (Nach B u r d o n - S a n d e r s 0 n.) leicht photographisch dargestellt werden kann (Fig. 144). Geht man von dem Falle eines durch vorhergehende Reizung „modificirten' Blattes aus, wo die untere Blattfläche sich bereits positiv zur oberen verhält, so sieht man zunächst kurze Zeit nach der Reizung den Strom sich umkehren, indem die untere Fläche rasch negativ wird; nach ungefähr einer halben Secunde erreicht diese erste


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