Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . umfpielen diefe Geffalten, undjede Pofe gewinnt durch Bewegung von ITlanfel und Schärpe und durchdie raufchende Umgebung faszinierende Kraft; diefe * Beiden ? find nurinnerhalb eines grohen Arrangements denkbar, deffen flutende Linienbe»wegung fie in fich fammeln und aus deffen tiefer Farbenpracht fie Juwelen»artig herausleuchfen. Der Reiz des Stofflichen in Struktur und Farbe iftdas zweite Sfilprinzip diefer Gemälde, und auf ihnen beruht ihr von Zeit-grenzen unabhängiger, auch für das 18. Jahrhundert noch beffimmenderWerf; mi


Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . umfpielen diefe Geffalten, undjede Pofe gewinnt durch Bewegung von ITlanfel und Schärpe und durchdie raufchende Umgebung faszinierende Kraft; diefe * Beiden ? find nurinnerhalb eines grohen Arrangements denkbar, deffen flutende Linienbe»wegung fie in fich fammeln und aus deffen tiefer Farbenpracht fie Juwelen»artig herausleuchfen. Der Reiz des Stofflichen in Struktur und Farbe iftdas zweite Sfilprinzip diefer Gemälde, und auf ihnen beruht ihr von Zeit-grenzen unabhängiger, auch für das 18. Jahrhundert noch beffimmenderWerf; mit den malern wetteiferten darin aber auch Bildhauer und keinem Künftler wurden Rigaud, Silveffre und Vivien übertreffen, aberdie Stecher Drevet und fludran leiffeten ihnen Ebenbürtiges. ITlignard flehtim Bildnis des Benri de Lorraine einer wirklichkeifmäfjigen fluffaffung vielnäher als die andern, aber diefes gefunde naturell hätte ihn nicht verleiten[ollen, zu idealifieren und dadurch unleidliche Koflümfiguren zu fchaffen. Ccifel ßyacinthe Rigaud, Portrait des Dauphins üouis. nach Stich von F. Dreuet. 107 Bevor Ludwig XIV. und [ein Künftlergenera! Lebrun alle Uäfigkeiteinem Ziel und einem GeFchmack unterwarfen^ wirkte, frei von ßofluff undHuffragszwang, der liofhringer Jacques Callof, der mit feinen Radierungendie Kunft vom Krieg und den Kriegern mehr bereidiert und gefördert hatals es fpäter liebruns höfifch-anfikifierende Sdilachtenmalerei tat, und dernicht, wie dann van der [Heulen, auf einheitlich dekorative Wirkung und aufperfönliche Eitelkeit des Königs Rücklicht zu nehmen hatte. Kein Künftlerhatte bisher einen folchen Grad von Ausführlichkeit der Darffellung aufeinem Bildplan, keiner die minutiöfe Feinheit des einzelnen, keiner diefenGrad malerifcher BeherrFchung des Ganzen erreicht wie Callot. Von dervorderffen Figur bis in die weitefte Ferne ift auf feinen großen <i Bela-gerungen» alles reiche Conmalerei, in klarer flb


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