. Die Physiologie des Kreislaufes. Cardiovascular system. Die Füllung des Herzens bei der Diastole. 231 Zu diesem Zwecke registrierten Y. Henderson\ und H. Straub- bei Säuge- tieren gleiclizeitig die Volumenveränderungen der Herzkammern und den intra- kardialen Druck. Dabei stellte es sich heraus, daß bei kräftiger Herztätigkeit die Kontraktion des Vorhofes nur Bruchteile eines Kubikzentimeters Blut in die Kammern hineintreibt, daß dagegen nach einer Blutung die Vorhofsystole sich an der Volumenkurve der Kammern deutlich ausprägt, sowie daß bei langsamem Rhythmus, wie bei Vagusreizung, die Fül
. Die Physiologie des Kreislaufes. Cardiovascular system. Die Füllung des Herzens bei der Diastole. 231 Zu diesem Zwecke registrierten Y. Henderson\ und H. Straub- bei Säuge- tieren gleiclizeitig die Volumenveränderungen der Herzkammern und den intra- kardialen Druck. Dabei stellte es sich heraus, daß bei kräftiger Herztätigkeit die Kontraktion des Vorhofes nur Bruchteile eines Kubikzentimeters Blut in die Kammern hineintreibt, daß dagegen nach einer Blutung die Vorhofsystole sich an der Volumenkurve der Kammern deutlich ausprägt, sowie daß bei langsamem Rhythmus, wie bei Vagusreizung, die Füllung der Kammern abszissenartig dem Maximum sich annähert. Speziell unter solchen Verhältnissen ist die Vorhof- kontraktion von sehr geringer Wirkung (vgl. Fig. 168).. Fig. 168. Volumenveränderungen der Herzkammern beim Hunde. Nach Y. Henderson. I 90 Schläge in der Minute; II, 120 Schläge; III, anfangs 200 Schläge, dann Vagusstillstand, bei welchem zwei Vorhofkontraktionen erkennbar. Bei einem und demselben Individuum verläuft die Volumenänderung bei verschiedener Pulsfrequenz nach Henderson sehr gleichmäßig, indem die verhältnis- mäßig schnell ablaufende Kurve bei einer frequenteren Herztätigkeit den ent- sprechenden Abschnitt der Volumenkurve bei einer langsameren Herztätigkeit genau reproduziert. Lehndorfj^ hat die Bewegungen der Vorhöfe und der Kammern am Katzen- herzen besonders für sich registriert und dabei gefunden, daß erstere bei ihrer Kontraktion in einigen Fällen nur zu etwa 8 Prozent, in anderen aber bis zu 40 Prozent zur Füllung der Kammern beitragen. An Hundeherzen, bei denen durch Zerstörung des atrioventrikulären Ver- bindungsbündels (vgl. Kap. XVI) die Kammern in ihrem eigenen, von den Vor- höfen unabhängigen Rhythmus schlagen, brachte Gesell^ durch elektrische Reizung die Vorhöfe zum Flimmern und hob dadurch ihre Kontraktionen für eine gewisse Zeit auf. Infolgedessen sank der Blutdruck in der Aorta um etwa 12 Prozent herab
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