. Beihefte zum botanischen Centralblatt. Plants. Eichinger, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Parnassia. 301 kann auch hier am typischen Niederblatt oft noch die Spreite als kleines Zipfelchen angedeutet finden. Die Trichome sind oft mehrmals länger als das Blatt. Sie eilen ihm in der Entwickelung voraus, sterben bald ab und sind später erfüllt mit eisengrünendem Gerbstoff. Sie erfüllen nun die Zwischenräume zwischen den einzelnen Anlagen mit einem dichten braunen Filz, in dem sie sich hin- und herbiegen, ineinander verschlingen. Präpariert man einige Niederblätter ab, so bemerkt man, daß die j


. Beihefte zum botanischen Centralblatt. Plants. Eichinger, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Parnassia. 301 kann auch hier am typischen Niederblatt oft noch die Spreite als kleines Zipfelchen angedeutet finden. Die Trichome sind oft mehrmals länger als das Blatt. Sie eilen ihm in der Entwickelung voraus, sterben bald ab und sind später erfüllt mit eisengrünendem Gerbstoff. Sie erfüllen nun die Zwischenräume zwischen den einzelnen Anlagen mit einem dichten braunen Filz, in dem sie sich hin- und herbiegen, ineinander verschlingen. Präpariert man einige Niederblätter ab, so bemerkt man, daß die jungen Anlagen in einer dicken Lage, bestehend aus Trichomen, eingepackt liegen. Dasselbe kann man auch sehr hübsch an Querschnitten der Knospe erkennen. Die Zwischen- räume sind dicht ausgefüllt mit den Trichomen. Ihre Bedeutung erscheint ziemlich klar. Die Rhizome von Parnassia liegen nicht tief im Boden und sind der Kälte des Winters leicht ausgesetzt. Die trockenen, mit Gerbstoff erfüllten Trichome bilden aber sicherlich einen schlechten Wärmeleiter. Die jungen Blätter, von denen jedes durch eine Lage isoliert ist, sind dadurch vor Kälte, besonders aber vor der durch sie leicht bedingten Austrocknung sehr gut geschützt. An austreibenden Knospen findet man die Trichome nur mehr selten, sie sind an den neu sich bildenden Blättern bis auf wenige reduziert. Auch dieser L'mstand spricht dafür, daß sie vor allem bei derÜberwinterung eine Rolle spielen. Auch fällt ihre zu dieser Zeit geringere Länge auf. Eine Schleim- absonderung, an die man zunächst denken möchte, konnte nicht nachgewiesen werden. An der Keimpflanze zeigen sich einzelne dieser Haare um den Vegetationspunkt angeordnet, sie haben hier wohl die Aufgabe, ihn zu schützen. ÄhnHche Gebilde tricho- matischer Natur finden sich bei den Saxifragaceeu bei Chri/so- sj)lenium (8.). Mannigfaltig sind beiden Z>roseraceen die Gestaltungsverhältnisse der Niederblätter und ähnlicher Gebilde. Diels (


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