Archive image from page 284 of Die forstinsekten Mitteleuropas Ein lehr-. Die forstinsekten Mitteleuropas. Ein lehr- und handbuch dieforstinsekten01esch Year: 1914 Die insektentötenden Pilze. 267 Schimmelpilze, welche auf faulenden tierischen und pflanzlichen Stoffen saprophytisch leben. Die Familie verdient hier einer besonderen Besprechung, da sie, unter der Gattung Mucor, auch einige für Insekten pathogene Ver- treter aufweist. Als typisches Beispiel eines Mucors sei hier der auf faulendem Brot, Früchten, Samen, Mist u. dgl. überall sehr verbreitete Kopfschimmel Mucor mitcedo L. erwähnt;
Archive image from page 284 of Die forstinsekten Mitteleuropas Ein lehr-. Die forstinsekten Mitteleuropas. Ein lehr- und handbuch dieforstinsekten01esch Year: 1914 Die insektentötenden Pilze. 267 Schimmelpilze, welche auf faulenden tierischen und pflanzlichen Stoffen saprophytisch leben. Die Familie verdient hier einer besonderen Besprechung, da sie, unter der Gattung Mucor, auch einige für Insekten pathogene Ver- treter aufweist. Als typisches Beispiel eines Mucors sei hier der auf faulendem Brot, Früchten, Samen, Mist u. dgl. überall sehr verbreitete Kopfschimmel Mucor mitcedo L. erwähnt; er ist von Interesse, da er auch lebende Honigbienen angreifen soll. Das reichverzweigte aber unseptierte Mycelium durchwächst das Substrat nach allen Richtungen. Die Fruchtträger wachsen auf der Oberfläche des Substrates als lange feine, zunächst weiße, später bräunliche Fäden, mit einem schwärzlichen Kopf an der Spitze, so daß die Substratoberfläche wie mit einem feinen, lockeren, baum- wollartigen Filz mit eingewebten Kügelchen bedeckt erscheint. Diese kleinen kugligen Köpfe sind die mit zahlreichen Sporen erfüllten Sporangien des Pilzes (Fig. 201, A)\ die Membran des reifen Sporangiums platzt auf, wodurch die Sporen frei werden. Die Sporangien haben einen Durchmesser von 100—200 fi; die Sporen sind schwach gelb- lich, ellipsoidisch, 7—12 i lang, 4—6 {,1 breit. Die Dauersporen entstehen auf geschlechtlichem Wege als Zygosporen folgendermaßen: ei- nige Myceläste schwellen keulen- förmig auf und stoßen paarweise aufeinander (Fig. 201, C); durch Bildung von Querwänden werden zwei Zellen (5, aa) abgegliedert, nach deren Verschmelzung die mit einer schwarzen, dicken, warzigen Membran versehene Z3gospore entsteht (Fig. 201, B, z). Dieselbe ist imstande, nach Verlauf einer längeren Ruheperiode aus- zukeimen {B). Mucor rnucedo ist diözisch, d. h. die Zygosporen können nur durch Kopulation von Hyphenästen zweier Mycelindividuen von verschiedenem Ge-
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