Mit dem Örtchen Belecke verlassen wir das eigentliche Sauerland. Die Stadt liegt sehr hübsch an der Mündung der Wester in die Möhne. Sie ist im 10. Jahrhundert gegründet worden und hat manchen Sturm erlebt. Belecke schloß sich früh der Hanse an. Als Ort dritten Ranges stand die Stadt hinter dem benachbarten Rüthen, mit diesem hinter Soest und damit wiederum hinter Köln. Eine Entzweiung alter Freunde pflegt böse Folgen zu haben, und es kann lange dauern, bis solch ein Riß verheilt. Über Steuern entstand die Auseinandersetzung, die Soest auf der Höhe seiner wirtschaftlichen Blüte im Mittelalter
Mit dem Örtchen Belecke verlassen wir das eigentliche Sauerland. Die Stadt liegt sehr hübsch an der Mündung der Wester in die Möhne. Sie ist im 10. Jahrhundert gegründet worden und hat manchen Sturm erlebt. Belecke schloß sich früh der Hanse an. Als Ort dritten Ranges stand die Stadt hinter dem benachbarten Rüthen, mit diesem hinter Soest und damit wiederum hinter Köln. Eine Entzweiung alter Freunde pflegt böse Folgen zu haben, und es kann lange dauern, bis solch ein Riß verheilt. Über Steuern entstand die Auseinandersetzung, die Soest auf der Höhe seiner wirtschaftlichen Blüte im Mittelalter zur Fehde mit dem Landesherrn Erzbischof Dietrich von Moers veranlasste. In dieser sogenannten Soester Fehde trennte sich Belecke von der Stadt, die verbündet war und die Sache Beleckes bis dahin vertreten hatte. Soest sah nicht die Treue gegen den Landesherrnm es sah nur die Untreue gegen den Bundesgenossen. Der tragische Konflikt der Pflichten war gegeben, er löste sich tragisch. Die Soester kamen am Dienstag vor Pfingsten 1448 und meinten: Das Rabennest da oben soll uns ein willkommen Frühstück sein! Belecke verteidigte sich hartnäckig und erfolgreich. Der Bürgermeister Wilken selbst entriß dem stürmenden Soester Fahnenträger das Banner, um gleich darauf vom Pfeil getroffen, zum letzten Schlafe hinzusinken. Mit siedendem Öl und Wasser, mit Bienenschwärmen wurden die Soester abgeschmiert! Nur die Fahnenstange vom Festplatze im Tal ging mit nach Soestm wahrscheinlich, damit beide Parteien Recht behielten. Belecke feiert heute noch den Sturmtag mit Schulfrei und Weißbrot und ist stolz auf den seltsamen Spruch, der durch dies Ergebnis entstanden ist: Biälelcke stuire Saußt! Das heutige Stadtbild von Belecke ist nach dem großen Brande am Karsamstag 1805 entstanden. Europe, Germany, Sauerland, area, clime, district, landscape, travel, 1910s, 1920
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