. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 12 Die Gartenwelt. 163 unbewurzelte einjährige Ruten zur Veredlung benutze. Die Veredelung von Stachelbeeren im Freien ist meistens erfolg- los. Gute Resultate erzielt man nur dort, wo dem Züchter ein Gewächshaus mit 2 Abteilungen zur Verfügung steht. Der Züchter hat nur dafür zu sorgen, daß er eine genügende Menge von triebfähigen Muttersträuchern hat, welche, gut ge- pflegt und alljährlich mäßig zurückgeschnitten, ihm das nötige Veredlungsmaterial auf viele Jahre hinaus liefern. Ich wieder- hole, daß es durchaus nicht nötig ist, über bewurzelte Wild- stämme


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 12 Die Gartenwelt. 163 unbewurzelte einjährige Ruten zur Veredlung benutze. Die Veredelung von Stachelbeeren im Freien ist meistens erfolg- los. Gute Resultate erzielt man nur dort, wo dem Züchter ein Gewächshaus mit 2 Abteilungen zur Verfügung steht. Der Züchter hat nur dafür zu sorgen, daß er eine genügende Menge von triebfähigen Muttersträuchern hat, welche, gut ge- pflegt und alljährlich mäßig zurückgeschnitten, ihm das nötige Veredlungsmaterial auf viele Jahre hinaus liefern. Ich wieder- hole, daß es durchaus nicht nötig ist, über bewurzelte Wild- stämme zu verfügen, weil die Stecklinge von Ribes aureum sich sehr schnell bewurzeln und dann veredlungsfähig sind. Man schneidet die einjährigen Triebe, welche die ge- wünschte Höhe erreicht haben, im Spätherbst einfach knapp an der Basis des Mutterstockes ab, schneidet die Schnitt- wunden horizontal zu und steckt dann jeden einzelnen Wild- ling in einen Topf von 8 cm Weite und 10 cm Tiefe. Die Erde im Topf wird möglichst fest gestampft, die ganze Operation an einem geschützten, aber kalten, dem Frost zu- gänglichen Ort ausgeführt. Man läßt die Töpfe stehen, bis sie mitsamt den Wildlingen einfrieren, wonach man sie büschel- weise an den Schöpfen faßt und ins Warmhaus bringt. Die Ribes brauchen anfangs kein Licht, man stellt sie daher irgendwo unter die Stellage, sorgt aber stets für gleichmäßig feuchtwarme Temperatur. Wo ein sogenannter Schwitzkasten zur Verfügung steht und die Zahl der Wildlinge nicht allzu groß ist, benutzt man mit Vorteil diese Vorrichtung, indem man die Stämme hineinlegt, und zwar je nach Bedarf, auch Topf an Topf, wie die Heringe ins Faß. 2—3 Wochen nach dem Einstellen, sobald sie zu treiben anfangen, schreitet man zum Veredeln; die gut ausgereiften Edelreiser schneidet man mit 3 — 4 Augen. Man bedient sich einer beliebigen Veredlungsart, Okulation ausgenommen. Als Bindematerial empfehle ich 2 mm breite Streifen von


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