. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. [3o3] Ethnologische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsee. 35 Fig. I. sehr lange Fangleine zu befestigen. Letztere, 70—80 Fuss lang, ist sehr fein aus Cocos- faser gedreht und endet in einen 40 Mm. breiten Fingerring, der, aus Schaftenden von 7achj'petes-Federn, mit Faden aus Cocosfaser umsponnen ist und vom Vogelfänger am Daumen oder kleinen Finger der Rechten befestigt wird. Das obige Exemplar war aus Eisen geschliffen, andere aus dem festen Kalkgesteine (Arragonit), identisch mit dem g
. Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien. Naturhistorisches Museum (Austria); Natural history. [3o3] Ethnologische Erfahrungen und Belegstücke aus der Südsee. 35 Fig. I. sehr lange Fangleine zu befestigen. Letztere, 70—80 Fuss lang, ist sehr fein aus Cocos- faser gedreht und endet in einen 40 Mm. breiten Fingerring, der, aus Schaftenden von 7achj'petes-Federn, mit Faden aus Cocosfaser umsponnen ist und vom Vogelfänger am Daumen oder kleinen Finger der Rechten befestigt wird. Das obige Exemplar war aus Eisen geschliffen, andere aus dem festen Kalkgesteine (Arragonit), identisch mit dem gleichen von Banaba, aus welchem hier Stiele zu Fischhaken (wie Nr. 148) verfertigt werden. Zum Fange der Fregattvögel waren nahe am Ufer besondere lauben- artige Gerüste gebaut, und auf diesen sassen zahme Fregattvögel, um die Wildlinge anzulocken, während der Vogelfänger sich unter der Laube verborgen hielt. Wenn sich nun ein wilder Fregattvogel in weiten Kreisen allmälig zu seinem zahmen Genossen herabsenkte, niedrig genug, um von der Bola erreicht werden zu können, warf der Vogelfänger blitz- schnell das Geschoss senkrecht in die Höhe, die ßola wickelte sich um den Vogel und brachte denselben unverletzt zur Erde. Nur Häuptlinge betrieben diesen eigenthümlichen Sport und hielten dafür besonders ge- schickte Vogelfänger. Es handelte sich darum, eine mögUchst grosse An- zahl Fregattvögel zu fangen, wahrscheinlich wegen der späteren Be- ^ ^ o ' o XT , • 1 \ogelbola, nutzung der Federn (vergleiche Fmsch: »Hamburger Nachrichten«, Nawodo. Nr. 286, I. December 1881 und »Ibis«, 1881, S. 247). Natüri. Grö 4. Fehden und Krieg. Unter den Völkern Mikronesiens sind die Gilbert-Insulaner jedenfalls am streit- und kampflustigsten, eine Folge der unverhältnissmässig zahlreichen Bevölkerung der frühe- ren Zeit. Kriege zwischen Dörfern und Districten einer Insel, wie zwischen Nachbar- inseln waren von Jeher an der Tagesordnung und haben im Leben dieser
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