. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 512 Zweiundzwanzigstes Kapit« Man hat aus solchen Befunden die unserer These entgegengesetzte Ansicht zu stützen gesucht, daß jedes Teilstück des Ctenophoreneies in- folge des Furchungsprozesses für eine besondere Aufgabe im weiteren Entwicklungsprozeß bereits spezifiziert sei und daher auch nach Abtrennung vom Ganzen zunächst nicht mehr aus sich das Ganze, sondern nur einen bestimmten Teil erzeugen könne. Indessen lassen sich die scheinbar ab- weichenden, eigenartigen Verhältnisse sein- wohl mit unserer ölten aufge- stellten These vereinbaren. Drei
. Allgemeine Biologie. Cytology; Histology. 512 Zweiundzwanzigstes Kapit« Man hat aus solchen Befunden die unserer These entgegengesetzte Ansicht zu stützen gesucht, daß jedes Teilstück des Ctenophoreneies in- folge des Furchungsprozesses für eine besondere Aufgabe im weiteren Entwicklungsprozeß bereits spezifiziert sei und daher auch nach Abtrennung vom Ganzen zunächst nicht mehr aus sich das Ganze, sondern nur einen bestimmten Teil erzeugen könne. Indessen lassen sich die scheinbar ab- weichenden, eigenartigen Verhältnisse sein- wohl mit unserer ölten aufge- stellten These vereinbaren. Drei Punkte sind hierbei zu berücksichtigen. Erstens zeigt das sehr große, dotterreiche Ei von Beroe einen be- sonders gearteten Bau, indem große Deutoplasmakugeln, von feinen plas- matischen Scheidewänden getrennt, die zentrale Hauptmasse bilden, welche nur an der Oberfläche von einer dickeren Plasmarinde eingeschlossen ist. Bei der Trennung des zwei- oder vier- oder mehrgeteilten Eies erhält man daher Teilstücke, bei welchen die ganze Trennungsfläche außerordentlich arm an Protoplasma ist und dadurch in einem Gegensatz zur konvexen, ursprünglichen Oberfläche steht. Da außerdem das Deutoplasma auch noch fast das gleiche spezifische Gewicht wie das Meerwasser hat — denn die Eier schwimmen im Wasser — zeigt das Teilstück längere Zeit gar kein Bestreben, sich abzurunden, wie auch Fischel besonders her- vorhebt. Von der ursprünglichen konvexen Oberfläche her wird all- mählich das freiliegende Deuto- plasma überwachsen und mit einer wahrscheinlich erst sehr dünnen Hautschicht überzogen. Auf der mangelhaften Ausbildung der letz- teren und damit in letzter Instanz auf dem plasmatischen Bau des un- befruchteten Eies (vergleiche hier- über auch das in einem späteren Kapitel Gesagte) wird es wohl be- ruhen, daß nur auf der Oberfläche des Teilstückes, welche der ur- sprünglichen Oberfläche des ganzen Eies entspricht, zunächst Rippen und daher nur in r
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