. Die Gartenwelt . Granittrümmer am Abhang. Vom Verfasser für die ,,Gartenwelt" photogr. aufgenommen. bedeckt werden. Letzteres erhöht die scheinbare Grösse der Felsen, ihre Begrenzung gegen den Boden hin un- bestimmt lassend. Dies ist die einfachste, billigste, dankbarste Felsen- bildung für den Garten, weil sie mit geringen Mitteln Richtiges, Naturwahres erreichen lässt. Freilich müssen Auge und Sinn so weit gebildet sein, das Effektvolle in der einfachen Naturwahrheit zu finden und diese höher zu schätzen, als einige frei aufgestellte, protzig sich auf- drängende Steine. Würde man über


. Die Gartenwelt . Granittrümmer am Abhang. Vom Verfasser für die ,,Gartenwelt" photogr. aufgenommen. bedeckt werden. Letzteres erhöht die scheinbare Grösse der Felsen, ihre Begrenzung gegen den Boden hin un- bestimmt lassend. Dies ist die einfachste, billigste, dankbarste Felsen- bildung für den Garten, weil sie mit geringen Mitteln Richtiges, Naturwahres erreichen lässt. Freilich müssen Auge und Sinn so weit gebildet sein, das Effektvolle in der einfachen Naturwahrheit zu finden und diese höher zu schätzen, als einige frei aufgestellte, protzig sich auf- drängende Steine. Würde man über die Darstellung von Grundfelsen an Abhängen hinausgehen wollen, so müsste der kürzlich besprochene Charakter der Felswände vor- bildlich sein. Aufgestellte Steine finden wir an Wegen, welche an jähen Abhängen — diese brauchen nicht tief zu sein, um einer Sicherung vor Absturz zu bedürfen — ent- lang führen. Oft sind diese Steine weiss angestrichen, um in. der Nacht zu warnen. Unter ähnlichen Umständen würde ich mir im grösseren Garten ein solches Motiv zur Anwendung hochgestellter Steine selbst mit dem weissen Anstrich nicht entgehen lassen, um so mehr, als sie Gelegenheit zur Berankung mit mannigfachen, halb- hohen Kletterpflanzen geben. Späteren Ausführungen vor- greifend sei dies nur erwähnt als ein Beispiel, wie statt falsch nachgebildeter Naturschöpfungen, richtig begrün- dete Menschenwerke das Gleiche erreichen — ohne eben wie jene widersinnig zu sein. Si duo — Mensch und Natur — faciunt idem, non est idem, womit gesagt sein soll: Dass oft viele Wege zu einem vorgesteckten Ziel führen, dass man aber nur den richtigen aufsuchen muss. Ein paar Worte noch zu unseren Bildern: Das erste, Seite 78, zeigt Kalksteintrümmer, weissgrau, scharfkantig, in sonniger Lage, fast gar nicht mit Moos und Flechten bewachsen. Die Vegetation ist dürftig, aus kleinen Pflanzen be- stehend; magere Sträu- cher suchen in tiefen Spalten mühsam nach Nahrun


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